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„Courage“: „Die Protestbewegung steht erst am Anfang!“

Die Doku „Courage“ porträtiert den Volksaufstand in Belarus. Am 29. Juni ist Regisseur Aliaksei Paluyan per Videocall im Wiener Stadtkino zu Gast.
Die Doku „Courage“ porträtiert den Volksaufstand in Belarus. Am 29. Juni ist Regisseur Aliaksei Paluyan per Videocall im Wiener Stadtkino zu Gast.Stadtkino-Filmverleih
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Aliaksei Paluyan hat die Proteste in Belarus von Beginn an dokumentiert. „DiePresse“ traf ihn in Linz zum Gespräch über seinen Film „Courage“, der im Kino läuft.

Es ist ein Meer aus Weiß und Rot. Mit Flaggen in der Hand strömen Menschen aus Unterführungen, füllen in leichter Sommerkleidung und mit lachenden Gesichtern Plätze und Straßen unter einem weiten blauen Himmel. Überall Jubel, Hupkonzerte, Hochstimmung wie nach einem Fußballtriumph. Abertausende recken ihre Hände in die Luft, rufen „Lang lebe Belarus!“. Auf dem Hügel des Heldenstadt-Monuments, eines symbolträchtigen Weltkriegsdenkmals in Minsk, ballt sich die Menge: Jemand erklimmt die steinerne Siegesstatue, hüllt sie in eine rot-weiße Fahne ein. Fast könnte man angesichts dieser Bilder den Eindruck gewinnen, Belarus sei frei. Fast.

Im Bewusstsein der Hartnäckigkeit, mit der sich das Lukaschenko-Regime seit Ausbruch der weißrussischen Massenproteste im Sommer 2020 gegen jede Veränderung stemmt, erscheinen diese Aufnahmen umso tragischer. Aliaksei Paluyan weiß das nur zu gut. Der 31-jährige Filmemacher hat die Entwicklungen in seinem Heimatland von Anfang an mitverfolgt und festgehalten: Seine Doku „Courage“ feierte im März bei der Berlinale Premiere, lief unlängst beim Linzer Filmfest Crossing Europe – und ist nun regulär in heimischen Kinos zu sehen.

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