Medien

„Wiener Zeitung“ will Cognion als strategischen Partner

REDAKTION DER 'WIENER ZEITUNG' PRAeSENTIERT IHR ZUKUNFTSKONZEPT FUeR DIE AeLTESTE TAGESZEITUNG DER WELT: HELMENSTEIN / HAeMMERLE
REDAKTION DER 'WIENER ZEITUNG' PRAeSENTIERT IHR ZUKUNFTSKONZEPT FUeR DIE AeLTESTE TAGESZEITUNG DER WELT: HELMENSTEIN / HAeMMERLEAPA/HELMUT FOHRINGER
  • Drucken

Das Blatt soll „print und digital“ fortgeführt werden. Auch ein Kauf oder Anteilskauf ist nicht ausgeschlossen.

Während der Eigentümer der „Wiener Zeitung“ – die Republik Österreich – bei der Frage, wie man das Blatt nach der Einstellung der Pflichtveröffentlichungen und dem damit verbundenen Einnahmenverlust weiterführen könnte, wenig Fantasie gezeigt hat, ging die Redaktion am Montag in die Offensive. Chefredakteur Walter Hämmerle erklärte vor Journalisten, man strebe eine strategische Partnerschaft mit dem Cognion Forschungsverbund an: Es gehe dabei um „die Stärkung eines unbedingten Qualitätsjournalismus“. Besagte Partnerschaft soll auf zwei Säulen aufbauen: „Umfassende digitale Veröffentlichung von Daten und deren gemeinnützige Aufbereitung sowie eine Hardcore-Qualitäts-Tageszeitungsredaktion“. Das könne auch mehr Marktorientierung bedeuten.

Cognion-Geschäftsführer ist Christian Helmenstein, der auch als Chefökonom für die Industriellenvereinigung tätig ist. Cognion will die Zeitung „print und digital“ fortführen, dafür seine ökonomische und juristische Expertise einbringen und digitale Werkzeuge zur Verfügung stellen. Unter anderem soll das vorhandene Datenkapital auch wirtschaftlich besser genutzt werden. Es gehe aber nicht um „Datenkommerzialisierung“, betont Helmenstein.

Bundeskanzleramt „konstruktiv“.

Ziel ist es, die „Wiener-Zeitung“-Gruppe als Bildungs- und Publikationsmedium auszubauen. Es gehe um „Erkenntnismaximierung“, sagt Helmenstein. Dafür gebe es Dutzende Ideen: z. B. die Schaffung einer Plattform für universitäre Akteure – oder ein Internetangebot, bei dem die Leser entscheiden, welche Informationen sie bekommen. Auch das Archiv soll mit Algorithmen-Hilfe ausgewertet werden, wobei die Machbarkeit erst geprüft werden müsse.

Helmenstein ließ auch Bereitschaft für einen Kauf oder Anteilskauf durchklingen. Darüber oder über eine mögliche Public-Private-Partnership muss freilich die Republik entscheiden. Konkret: das Bundeskanzleramt (BKA). „Sollte die Republik Österreich eine strategische Partnerschaft in Betracht ziehen, haben wir die Absicht, ein Angebot vorzulegen“, so Helmenstein. Ein „Letter of Intent“ wurde dem BKA bereits übermittelt, es gab auch ein „außerordentlich konstruktives Gespräch“. Jetzt wartet Cognion auf Informationen aus dem BKA, was rechtlich und wirtschaftlich überhaupt möglich ist. (APA/i. w.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.