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Ronny Pecik steigt komplett aus Immofinanz aus

Ronny Pecik auf einem Archivbild aus dem Jahr 2012.
Ronny Pecik auf einem Archivbild aus dem Jahr 2012.APA/HELMUT FOHRINGER
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Nach dem gescheiterten Übernahmeversuch der S Immo zieht der Investor und Immofinanz CEO die Konsequenzen.

Einen Tag nachdem die Immofinanz offiziell einen Schlussstrich unter der Übernahme der S Immo zog, gab Immofinanz CEO Ronny Pecik seinen Rücktritt bekannt. Pecik zog damit die Konsequenzen aus dem gescheiterten Versuch, die beiden Unternehmen zusammenzuschließen.
Pecik, der Großaktionär der Immofinanz war, trennte sich auch von seinen Immofinanz-Aktien. Dies teilte das Unternehmen Dienstagnachmittag in einer Aussendung mit.

Wieder einmal war ein Plan gescheitert, der seit vielen Jahren gewälzt wird: Der Zusammenschluss von S Immo und Immofinanz. Dabei wähnte sich die Immofinanz bis vor wenigen Tagen kurz vor dem Ziel. Im Marriott sei voriges Jahr bereits auf eine gemeinsame Zukunft angestoßen worden, wird berichtet.

S Immo-Chef Ettanauer kämpfte gegen die Übernahme

Am 14. März veröffentlichte die Immofinanz ihr freiwilliges Angebot, tags darauf trat Bruno Ettenauer als neuer S Immo-Cehf seinen Posten an. Er stemmte sich vehement gegen die Übernahme. Nach einer Erhöhung bot die Immofinanz 22,25 Euro je S-Immo-Aktie. Viel zu wenig, kritisierte Ettenauer und empfahl den S-Immo-Anlegern, das Angebot abzulehnen. Gleichzeitig verwies Immofinanz-Finanzchef Stefan Schönauer auf das Synergiepotenzial des gemeinsamen Portfolios im Wert von 7,5 Mrd. Euro.

Die Übernahmeschlacht zog die Aufmerksamkeit vieler Investoren auf sich. So trat etwa der erst 23-jährige tschechische Investor Radovan Patrick Vítek auf den Plan. Sein Vater Radovan Vítek wird mit einem Vermögen von fünf Mrd. Dollar (4,1 Mrd. Euro) als zweitreichster Tscheche taxiert und besitzt ein riesiges Immo-Imperium. Auch Aggregate, eine Holding um den österreichischen Investor Günther Walcher, mischte kräftig mit und ist in Deutschland bei Adler Real Estate engagiert.

Als die Übernahmekommission schließlich grünes Licht gab, galt es nur noch eine letzte Hürde zu überspringen. Die Satzung der S Immo sieht nämlich ein Höchststimmrecht vor. Dieses besagt, dass kein Aktionär mehr als 15 Prozent der Stimmrechte ausüben kann. Diese außergewöhnliche und marktunübliche Regelung sollte im Zuge der Hauptversammlung aufgehoben werden. Auch bei der S Immo solle künftig gelten, dass eine Aktie gleich eine Stimme bedeutet.

Aktionäre stimmten dagegen

Doch dann kam vergangene Woche die große Überraschung. Am Donnerstag entschied sich die Hauptversammlung für den Erhalt der Schwelle. 61 Prozent stimmten für den Wegfall, nötig für einen Beschluss wären jedoch 75 Prozent gewesen. Damit war klar, dass nicht nur die Kleinaktionäre gegen die Änderung und somit gegen die Übernahme gestimmt haben. Auch viele Aktionäre - unter ihnen Aggregate, Evax von Peter Korbacka und Erste Asset Management - müssen dagegengestimmt haben.

Am Montag beendete die Immofinanz das Kapitel S Immo. Heute zog Ronny Pecik auch einen persönlichen Schlussstrich unter die gescheiterte Übernahme.

(Red.)

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