Harmony OS

Harmony OS kommt nach Österreich - Huaweis Strampeln ums Überleben

(c) Huawei
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Smartphones sind zwangsweise nicht mehr im Fokus. Mit smarten Uhren, einem Tablet und zwei Monitoren will Huawei den Kunden das hauseigene Betriebssystem schmackhaft machen.

Mit jedem Monat der seit dem US-Bann gegen den chinesischen Tech-Konzern vergeht, verliert Huawei an Marktanteilen. Der Weg zur Nummer eins am Smartphone-Markt wurde 2019 jäh durch den damaligen US-Präsidenten Donald Trump unterbrochen. Ohne Google-Apps, Facebook, Instagram, WhatsApp ist der Kaufanreiz für Kunden eher mau. Zurückgewinnen will man sie mit smarten Uhren, Laptops und Gaming-Monitoren. Es sind die ersten Geräte, die auch mit dem hauseigenen Betriebssystem Harmony OS nach Österreich kommen.

Der Mobile World Congress sonst ein bunter Reigen an Pressekonferenzen, Vorstellungen und vollgepackten Messehallen, pendelt Pandemie-bedingt zwischen Livestreams und wenigen Branchen- und Medienvertretern vor Ort. Nicht die besten Voraussetzungen um die Produkte an den Mann zu bringen. Huawei versucht es dennoch und setzt mit Peripheriegeräten gezwungenermaßen alles auf eine Karte. Kunden sollen in kleinen Schritten an Harmony OS herangeführt werden. Ein Smartphone-Betriebssystem, das es mit dem Platzhirsch Android und Apples iOS aufnehmen soll. Die ersten Geräte für Österreich sind das Tablet MatePad11 und die Smartwatches der Huawei Watch 3 Serie. Zudem wurden ein 3K-Gaming-Monitor, der MateView und die Kopfhörer FreeBuds4 angekündigt.

Rundes Display, edler Look: Die Huawei Watch 3 Serie bedient sich äußerlich an charakteristischen Merkmalen einer analogen Uhr - wahlweise mit Edelstahl- oder Lederarmband. Ein rundes 1,43 Zoll großes Display, das eine Auswahl von 30 verschiedenen Ziffernblättern bietet, wird bei der Bedienung durch eine Krone am rechten oberen Rand unterstützt. Es soll verschiedene Druckstufen erkennen und ein haptisches Feedback bieten.>>> Huawei versus USA: Neuer Präsident - alte Probleme? [premium]

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Die Uhr lässt sich - trotz Harmony OS - auch mit Android- und iOS-Smartphones koppeln. Mit Temperaturmesser, Herzfrequenz-Überwachung und 100 Trainingsmodi präsentiert sich die Uhr als Begleiter von ambitionierten Hobbysportlern. Zudem unterstützt sie Blutzuckermanagement, Sturzerkennung sowie SOS-Funktionen. Bei der Akkuleistung verspricht Huawei je nach Modi-Einstellung zwischen drei und 14 Tagen. Die Pro-Version, die bei einem solchen Line-up naturgemäß nicht fehlen darf, sind fünf Tage die Norm und 21 Tage im "ultralangen Akkulaufzeit"-Modus das Maß der Dinge. Insgesamt gibt es vier Versionen der Uhr, die alle mit einer E-Sim ausgestattet sind, was die Uhr unabhängig vom Handy macht. Auch Telefonieren ist dann über die Uhr (idealerweise mit gekoppelten Kopfhörern) möglich.

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Preise und Verfügbarkeit
Active Edition: 369 Euro (UVP), ab Anfang Juli
Classic Edition: 399 Euro (UVP), ab Anfang Juli
Pro Classic Edition: 449 Euro, ab Anfang Juli
Pro Elite Edition: 599 Euro, ab Anfang Juli

Insgesamt setzt Huawei seine Hoffnung auf die Peripherie-Geräte. Im letzten Jahr konnte ein Auslieferungsanstieg von 67 Prozent erreicht werden. Welche konkreten Mengen davor verkauft wurden, verriet Huawei nicht.

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Dazu zählen auch die FreeBuds 4, die in zwei Farben und für 129 Euro im August auf den Markt kommen werden. Die AirPod-Klone bieten vier Stunden Akkulaufzeit, bei abgeschalteter Geräuschunterdrückung. Das Ladecase erweitert die Ausdauer auf insgesamt 22 Stunden. Innerhalb von 15 Minuten Ladelaufzeit bieten sie wieder durchgehenden 2,5 Stunden Akkulaufzeit.

MatePad 11 - ab August im Handel

Das MatePad 11 läuft ebenfalls mit HarmonyOS. Wie schon Apple und Microsoft zollt Huawei Widgets wieder nun mehr Aufmerksamkeit: "Mit dem neu organisierten Desktop haben Nutzer alle To-Dos immer im Blick. Die anpassbaren Service-Widgets zeigen so Informationen in Echtzeit an und ermöglichen dem Nutzer den Zugriff auf bestimmte Apps, ohne sie selbst starten zu müssen."

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Das knapp elf Zoll große Display bietet eine Bildwiederholrate von 120Hz, wie sie auch schon in neueren Smartphones zum Einsatz kommt. Der Vorteil liegt darin, dass der Bildschirm den Inhalt dynamischer aktualisiert, was zu einer besseren, glatteren Bildqualität mit geringer Bewegungsunschärfe führt. Bei reinen Textinhalten nicht notwendig, den Vorteil der akkuzehrenden Eigenschaften spielt sich vor allem bei Videos und Spielen ab.

"Im Mirror-Modus können Nutzer den PC-Bildschirm direkt auf das Tablet projizieren und so das Tablet in einen Zeichenblock für schnelle Skizzen verwandeln." Das Koppeln und die damit verbundene Interaktion zwischen Tablet, PC und Smartphone soll das MatePad 11 zu einem idealen Arbeitsbegleiter machen, trotz des kleineren Displays.

400 Euro sind der veranschlagte Preis für das Device, das zwischen 2. und 22. August zusätzlich mit einem M-Pen (ähnlich dem Stift von Apple oder Samsungs S Pen) und einer Huawei-Tastatur zusätzlich kostenlos angeboten wird.

Erweiterung mit Huawei-Monitoren

Die beiden Bildschirme - Huawei MateView und MateView GT - wurden ebenfalls vorgestellt. Wobei Preise und Verfügbarkeit noch in den Sternen stehen. Spannend klingen sie trotzdem: der MateView verfügt über ein 28,2 Zoll großes Display im Format von 3:2, einer Bildwiederholrate von 60 Hz und einer Auflösung von 3840 x 2560 Pixel.

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Der MateView GT Monitor kommt mit einem gebogenen 34 Zoll Display im Format von 21:9, einer Bildwiederholrate von 165 Hz und einer Auflösung von 3440 x 1440 Pixel.

Direkt unter dem Bildschirm sitzt die Huawei Smart Bar, die dem Nutzer eine Touch-Oberfläche bietet, um so beispielsweise die Lautstärke der integrierten Lautsprecher einzustellen oder den einfachen Wechsel zwischen den Eingangsquellen vorzunehmen. An Anschlüssen bieten die Monitore 2 HDMI 2.0 Eingänge, einen 2-1-Kopfhörer-Mikro-Anschluss, einen DisplayPort 1.4 sowie einen USB-C-Anschluss.

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