Daniela Fally sang statt der erkrankten Angelika Kirchschlager bei der Eröffnungsgala.
Wien hat ein neues kleines, feines Klassik-Festival. Das Amadeus Festival auf den Gründen der ehemaligen Semmelweis-Klinik, wo eine nach Mozart benannte internationale Schule mit Musikschwerpunkt untergebracht ist, sollte am Samstag mit Angelika Kirchschlager als Aushängeschild eröffnet werden. Als sie krankheitshalber absagte, fand man in Daniela Fally hochkarätigen Ersatz. Die Koloratursopranistin trat mit Donka Angatscheva am Klavier, Brendan Goh am Cello und Yury Revich an der Violine auf der Freiluftbühne auf.
Schön phrasierend und wortdeutlich, wenngleich kurzzeitig etwas schrill (was wohl an der Mikroeinstellung lag) startete Fally mit Schuberts „Der Hirt auf dem Felsen“. In einer Kombination von Hugo-Wolf-Liedern gefiel sie mit herrlichen Koloraturen ebenso wie guten Phrasierungen und Höhensicherheit. Teils legte sie die im Text verlangte Schwüle auch in ihre Interpretation. Einzig „Er ist´s“ geriet fast zu arios. Zum Höhepunkt des Abends machte sie „Je veux vivre“ aus Charles Gounods „Romeo und Juliette“.