EU-Gesundheitsagentur

„Schulen offen halten“

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Die bekannten Nachteile geschlossener Bildungseinrichtungen überwiegen.

Wien/Solna. Das ungewöhnliche Schuljahr ist gerade zu Ende gegangen – doch spätestens im kommenden Herbst mit mutmaßlich steigenden Coronazahlen wird auch die Debatte über eine erneute Schließung der Schulen wieder aufflammen. Schüler sind zu einem großen Teil noch nicht geimpft– bisher ist lediglich ein Impfstoff, nämlich jener von Biontech-Pfizer, ab zwölf Jahren zugelassen – und können die Krankheit an Erwachsene übertragen.

Dennoch sollte die Entscheidung zum Fernunterricht nur in allerletzter Konsequenz getroffen werden, wie ein neuer Bericht der EU-Gesundheitsagentur (ECDC) fordert. „Die Vorteile offener Schulen überwiegen gegenüber den Vorteilen geschlossener Schulen“, sagt ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Denn Unterbrechungen des normalen Betriebs würden Kinder physisch und mental belasten und in ihren Lernfortschritten einschränken. Zudem hätten junge Menschen zwischen einem und 18 Jahren ein weit geringeres Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken oder gar daran zu sterben, als alle anderen Altersgruppen.

Flächendeckend testen

Das flächendeckende Testen sei auch im kommenden Semester essenziell: Nur so könnten eine rechtzeitige Isolation infizierter Personen, Quarantänemaßnahmen und Contact Tracing sichergestellt werden. Zudem fordert das ECDC von den Mitgliedstaaten konkrete Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus innerhalb der Bildungseinrichtungen gering zu halten. Dazu zählen das bekannte Abstandhalten, das Maskentragen oder der Einbau von Luftfilteranlagen in den Klassenzimmern.

Da Schüler und deren Eltern in jene Altersgruppe mit der bisher geringsten Durchimpfungsrate fallen, sei ein Anstieg der Infektionen mit Beginn des Schuljahres im Herbst durchaus wahrscheinlich, hielt das ECDC fest. (aga)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.07.2021)

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