Aus dem Leben der grünen Spitzenkandidatin taucht ein neues unangenehmes Detail auf: Sie kassierte ein Stipendium, ohne abzuschließen.
Zum großen Skandal taugt die Episode nicht. Doch sie reiht sich in die Pannenserie, die den Wahlkampf der grünen Kanzlerkandidatin, Annalena Baerbock, seit Wochen zu Boden zieht. Wie der Berliner „Tagesspiegel“ aufdeckte, gewährte ihr die parteinahe Heinrich-Böll-Stiftung von April 2009 bis Dezember 2012 ein Promotionsstipendium von monatlich 1050 Euro für ein Forschungsprojekt zum Thema „Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe im Völkerrecht“. Während dieser Zeit war Baerbock schon Vorsitzende des Landesverbands der Grünen in Brandenburg.
Die Politikerin kassierte rund 40.000 Euro und hielt sich dabei an alle Fördervorgaben, ihre Dissertation an der Freien Universität Berlin schloss sie jedoch nicht ab. „Lebensentwürfe können und dürfen sich auch kurzfristig bei jungen Menschen ändern“, beschwichtigt die Böll-Stiftung. Es komme immer wieder einmal vor, dass Stipendiaten ihr Doktoratsstudium abbrechen. Allzu oft freilich passiert das nicht. Der Studienstiftung des deutschen Volkes zufolge beläuft sich die Abschlussquote bei Begabtenförderungen auf 96 Prozent.