Krise

Bulgarien droht die dritte Parlamentswahl

APA/AFP/7/8 TV/HANDOUT
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Protestparteien können sich auf keine Koalition einigen, der designierte Premier, der Entertainer Slawi Trifonow, brüskiert seine möglichen Partner: Erst hat er ein Schattenkabinett gebildet, nun spricht er sich gegen eine Kooperation aus.

Bulgarien schlittert bereits kurz nach der Wahl am 11. Juli in die nächste Krise. „Hoffnungsträger“ Slawi Trifonow wird zum Buhmann. Sogar seine möglichen Partner werfen dem Chef der populistischen Partei Es gibt so ein Volk (ITN) eine Facebook-Demokratie und eine Friss-oder-Stirb-Strategie vor. Einige wittern bei dem Entertainer, der fast nur über seinen eigenen TV-Kanal und Facebook kommuniziert, bereits ähnlich autoritäre Tendenzen wie bei Ex-Premier Bojko Borissow von der rechtspopulistischen Gerb-Partei.


Die Ähnlichkeiten zwischen Borissow und Trifonow seien „verblüffend“, meint Nikolai Hadschigenow von der linkspopulistischen Protestpartei Aufstehen. Die Bulgaren hätten nicht für in Hinterzimmern getroffene „Einmann-Entscheidungen“ und „unklare Interessen“ gestimmt, sagt Hristo Iwanow von der liberalen Protestpartei DB: Eine Person mit einem Viertel der Abgeordneten können nicht die politischen Entscheidungen diktieren. Grund für die Verstimmung der kleineren Protestparteien: Ohne jegliche Konsultation hat Trifonow nach der von seiner ITN mit 24 Prozent der Stimmen gewonnenen Parlamentswahl erst ein Schattenkabinett vorgestellt – und dieses nach heftiger Kritik wieder verworfen. Seine ITN werde „bald“ ein neue Regierung präsentieren, sagt er. Die in die Opposition verbannte Gerb spottet indes über die „erste Regierung, die schon vor Antritt abgetreten ist“.

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