Italienischer Autor Antonio Pennacchi gestorben

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Antonio Pennacchi le 30 juin 2012 AUFNAHMEDATUM GESCH�TZT PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY Cop(c) imago/Leemage (imago stock&people)
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Der Durchbruch gelang Antonio Pennacchi mit der unterhaltsamen Familiensaga "Canale Mussolini“. Er starb mit 71 Jahren an einem Herzinfarkt.

Der italienische Schriftsteller AntonioPennacchi ist am Dienstagabend in seiner Wohnung in Latina südlich von Rom im Alter von 71 Jahren gestorben. Dies teilte sein Verlag Mondadori mit. 

Den Durchbruch schaffte Pennacchi mit der unterhaltsamen Familiensaga "Canale Mussolini", die von seiner eigenen Familiengeschichte inspiriert war. Darin erzählt er im Plauderton von der Großfamilie Perruzzi, glühende Sozialisten, die zu Unterstützern des Duce werden, weil sie Grund und Boden bekommen, indem sie am "Canale Mussolini" mitschuften, bis die Alliierten kommen. Der Familienroman ergründet, warum der Faschismus in Italien so lange lebte und gedieh. Ein zweiter Teil von "Canale Mussolini" wurde 2015 veröffentlicht.

Pendelte zwischen Links und Rechts

Pennacchis Eltern waren in der faschistischen Ära Italiens in der Pontinischen Ebene südlich von Rom angesiedelt worden. Der Autor arbeitete als Schichtarbeiter und pendelte in seiner Jugend zwischen den italienischen Neofaschisten und den Maoisten. In den 70er Jahren war er in der italienischen Gewerkschaftsbewegung, bei den Sozialisten und den Kommunisten aktiv. 2007 trat er dem Partito Democratico bei.

2011 kandidierte Penacchi in seiner Heimatstadt Latina erfolglos für eine rechten Splitterpartei. Die Aussöhnung zwischen Links und Rechts war ihm immer schon ein Anliegen, wie aus "Il fasciocomunista" (2003) hervorgeht, der erfolgreich verfilmten autobiografischen Geschichte vom Bruderzwist zwischen einem Faschisten und einem Kommunisten. Dieser Roman wurde 2007 mit dem Titel "Mio fratello è figlio unico" (Mein Bruder ist ein Einzelkind) verfilmt. 2008 veröffentlichte Pennacchi ein architekturgeschichtliches Buch über "Die Städte des Duce".

"Pennacchi hat ein Italien erzählt, das vergessen worden ist. Er war ein zutiefst kreativer Autor, der uns sehr fehlen wird", sagte der italienische Kulturminister Dario Franceschini.

(APA)

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