Kunstlicht

Erschöpfung statt Solidarität herrscht im zweiten Pandemie-Kultursommer

(c) Ropac/Bildrecht
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Marcel Duchamps letztes Werk, an dem er 25 Jahre im Geheimen arbeitete, lässt sich heute als Bild einer Ermattung lesen - angesichts allzu Existenziellem.

Tot ist sie nicht. Nur äußerst erschöpft. Man sieht sie am Rücken liegen, nackt und schamlos vor uns ausgebreitet, umgeben von dem, was wir Natur nennen in der Kunst – Wiesen, Berge, Wasserfall. Außer dem Kopf der Frau sehen wir die ganze Welt also, beleuchtet von einer Gaslampe, die sie in ihrer matten linken Hand ein wenig empor hält.

Denkt man an Marcel Duchamp, denkt man schnell an das Urinal. Das Fahrrad. Oder den Flaschentrockner, den die Galerie Ropac gerade in Salzburg ausstellt. An diese „Ready Mades“, per Signatur zur Kunst gemacht, das Geheimnis des völlig Geheimnislosen. Sein allerletztes, hier anfangs beschriebenes Werk, „Étant donnés . . .“ (Gegeben sei . . .), scheint das verrätselte Gegenteil davon.

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