Brasilien

Fast 9000 Quadratkilometer im Amazonas-Regenwald abgeholzt

Abholzung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien.
Abholzung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien.REUTERS
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In den vergangenen zwölf Monaten nahm die Entwaldungsrate zwar leicht ab, war aber immer noch enorm hoch.

Die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien schreitet weiter voran. Die Entwaldungsrate in den vergangenen zwölf Monaten gab gegenüber dem Vorjahr zwar leicht nach, war aber noch immer die zweithöchste der vergangenen fünf Jahre, wie die brasilianische Weltraumagentur Inpe am Freitag mitteilte. Demnach gingen zwischen Ende Juli 2020 und Anfang August 2021 nach vorläufigen Daten 8712 Quadratkilometer Regenwald verloren.

"Trotz eines Rückgangs von fünf Prozent von einem Jahr zum nächsten ist die Entwaldung im Amazonasgebiet weiterhin sehr hoch", sagte der Geschäftsführer des Instituts für Umweltforschung im Amazonasgebiet (Ipam), Andre Guimaraes, dem Nachrichtenportal G1. "Wir befinden uns in einer entscheidenden Phase für das Klimagleichgewicht unseres Planeten, und die Erhaltung der Wälder ist der wichtigste Beitrag, den Brasilien in diesem Moment in dieser globalen Herausforderung leisten kann."

Vor wenigen Tagen räumte Vizepräsident Hamilton Mourao ein, dass das Ziel, die Entwaldung im Amazonasgebiet um zwölf Prozent zu reduzieren, nicht erreicht werde. Kritiker werfen der Regierung ohnehin vor, den Schutz des Amazonasgebiets bestenfalls halbherzig zu verfolgen. Der rechte Präsident Jair Bolsonaro sieht im Amazonasgebiet vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und will noch mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschließen.

Umweltschutzverbände warnten unterdessen vor den Folgen der Entwaldung für das Klima. "Die beschleunigte Zerstörung des Amazonasgebiets ist ein Faktor, der zur Verschärfung von Ereignissen beiträgt, wie sie kürzlich in Brasilien zu beobachten waren, von Rekordüberschwemmungen im Norden des Landes bis hin zur Wasserkrise in anderen Regionen", sagte Cristiane Mazzetti von Greenpeace Brasilien.

(APA)

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