Roaminggebühren

Langsamer Tod der Brexit-Versprechen

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Anders als vor dem Austritt aus der EU zugesagt, führten britische Handynetzbetreiber die Roaminggebühren für Briten in der EU wieder ein.

London. Es gilt als einer jener Benefits des europäischen Binnenmarkts, die EU-Bürgern direkt zugute kommen – und das vor allem in der Sommerferienzeit: Die Rede ist von der Abschaffung der Roaminggebühren innerhalb der Union, die von der Brüsseler Behörde im jahrelangen Kampf gegen Handynetzbetreiber durchgesetzt wurde. Seit dem Sommer 2017 dürfen bei Telefonaten, SMS oder Downloads im EU-Ausland keine zusätzlichen Gebühren anfallen. Zum Zeitpunkt des Inkrafttretens der EU-Roamingverordnung verhandelte Großbritannien mit der Kommission über die Modalitäten seines EU-Austritts – und die britischen Telekomunternehmen versicherten hoch und heilig, dass sich für ihre Kunden nach dem Vollzug des Brexit nichts ändern würde.

Der Austritt wurde am 31. Jänner 2020 vollzogen, am 1. Jänner 2021 kappten die Briten ihre letzten Verbindungen zum EU-Binnenmarkt – und die britischen Handynetzbetreiber haben seither ihre Meinung offensichtlich geändert. Zu Wochenbeginn kündigte Vodafone an, dass für Briten in der EU ab dem kommenden Jahr wieder Roaminggebühren fällig werden – in der Höhe von „mindestens“ einem Pfund pro Tag, wie die BBC berichtete. Vodafone folgt damit seinem Konkurrenten EE, der bereits im Juni die Wiedereinführung zusätzlicher Gebühren bei Reisen nach Europa mit Anfang 2022 angekündigt hatte.

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