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Champions League: Salzburgs Schuss ins späte Glück

SOCCER - UEFA CL, RBS vs Broendby
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Nach frühem Gegentor und einer enttäuschenden ersten Halbzeit drehte Salzburg beim 2:1 im Playoff-Hinspiel gegen Bröndby IF noch groß auf. Die Königsklasse winkt.

Für Fußballmeister Salzburg ist die dritte Champions-League-Teilnahme in Folge am Dienstagabend nach dem Playoff-Hinspiel ein Stück weit näher gerückt. Der heimische Branchenprimus bezwang vor über 17.500 Fans in der Red Bull Arena Bröndby IF nach drückender Überlegenheit in der zweiten Halbzeit mit 2:1.

Mikael Uhre hatte die Dänen bereits in der vierten Minuten in Führung gebracht, Karim Adeyemi (56.) und Brenden Aaronson (90.) drehten das Duell. Das Rückspiel findet kommenden Mittwoch (21 Uhr, live Sky) statt. Die vor der Saison abgeschaffte Auswärtstorregel könnte Salzburg dabei in die Karten spielen.

Die Vorzeichen hätten aus Salzburger Sicht besser nicht sein können. Österreichs Champion war nach den alljährlichen, schwerwiegenden Abgänge perfekt in diese Saison gestartet. Die Bilanz: Vier Siege in der Liga, der Aufstieg im ÖFB-Cup, dazu prestigeträchtige Testspielerfolge gegen die spanischen Großmächte Atlético Madrid und FC Barcelona. Und auf der Gegenseite? Da kam ein zumindest auf dem Papier verunsicherter wie angeschlagener Kontrahent nach Wals-Siezenheim. Bröndby IF blickt auf schwere Wochen zurück.

Der amtierende dänische Meister konnte in fünf Ligaspielen keinen Sieg einfahren, rangiert in der Tabelle nur auf Rang zehn. Zudem musste Bröndby für das Duell in der Champions-League-Qualifikation die halbe Startelf aufgrund positiver Corona-Tests vorgeben.

Schock, Ausgleich, Latte - Sieg

Salzburg-Trainer Matthias Jaissle, von 2017 bis 2019 Co-Trainer beim Gegner, hatte vor einer mögliche „Jetzt-erst-Recht“-Mentalität der Gäste gewarnt. Und er sollte wissen, warum. Denn mit der ersten Chance des Spiels waren alle zuvor angestellten Berechnungen und Wahrscheinlichkeiten obsolet geworden. Nach Vorarbeit von Mensah (er gewann den Zweikampf gegen Kristensen) setzte sich Uhre im Strafraum gegen Wöber durch und schoss sehenswert zum 1:0 für den Außenseiter ein. Salzburg hatte im Anschluss zwar enorm viel Ballbesitz, wusste aber damit in Halbzeit eins keine zwingenden Offensivaktionen zu gestalten.

Schüsse von Capaldo (12.), Sesko (29.) und Sucic (40.) waren nur das Resultat des sich Festlaufens am und vor dem Strafraum der Dänen, die sich nach ihrem Führungstreffer noch weiter als ohnehin geplant in die eigene Hälfte zurückgezogen hatten. Es fehlte an spielerischen Lösungen und der nötigen Passgeschwindigkeit, in dieser schwierigen Phase vielleicht auch an einem routinierten Element wie Zlatko Junuzovic. Er musste für die Begegnung wegen Wadenproblemen passen.

In der Halbzeitpause aber dürfte Jaissle die richtigen Worte gefunden haben. Salzburg kam wie verwandelt aus der Kabine, intensivierte seine Bemühungen umgehend. Das Tempo war nun sehr viel höher, Bröndby wurde fortan eingeschnürt. Sesko (54.) und Kristensen (55.) näherten sich dem Ausgleich an, Adeyemi erzielte diesen wenig später: In der 56. Minute war Salzburgs Torjäger nach einem abgewehrten Aaronson-Schuss richtig positioniert.

Salzburg hielt den Druck bis zum Schlusspfiff hoch. Nach einer Stunde lautete das Schussverhältnis bereits 18:1 (!). Ulmer vergab die große Möglichkeit auf die Führung (71.), auf der Gegenseite hatte man beim Lattenschuss von Slimane (75./Bröndbys einziger Abschluss nach dem 1:0) Glück. Aaronsons Siegtor in der 90. Minute war der verdiente Lohn für eine starke zweite Halbzeit.

Was neben dem so wichtigen Sieg im Hinspiel bleibt ist die Erkenntnis, dass Salzburg die weitaus bessere Mannschaft ist. Auch das darf für die zweiten 90 Minuten in Dänemark zuversichtlich stimmen.

("Die Presse", Printausgabe 18.08.2021)

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