Der Grüne EU-Abgeordnete Erik Marquardt ist Obmann eines zur Seenotrettung gegründeten Vereins, der nun Rettungsflieger nach Kabul schicken will. Er fordert, bis zu 100.000 Afghanen nach Deutschland zu holen. Vor drei Jahren sammelte er Spenden für ein privates Seenotretterschiff im Mittelmeer – das aber nicht auslief.
In sechs Tagen sollen die US-Truppen den Hamid Karzai International Airport in Kabul verlassen. Noch immer warten dort Tausende Afghanen darauf, ausgeflogen zu werden. Die Lage ist chaotisch, die Maschinen starteten zuletzt im Viertelstundentakt. Es ist eine gigantische Operation, die von verschiedenen Militärs aus aller Welt durchgeführt wird und in zehn Tagen 37.000 Menschen ausflog.
Der grüne EU-Abgeordnete Erik Marquardt und der deutsche Verein „civilfleet-support e. V.“ wollen sich bald auf eigene Faust daran beteiligen. „Wir haben einen Charterflieger für die Evakuierung!“, verkündete der 33-jährige Marquardt auf Twitter. Nun würden nur noch die Spenden fehlen, um die Rettungsmission zu bezahlen. Der Verein stehe außerdem mit der deutschen „Einsatzführungskommando“ in Kontakt und habe eine Liste von zu rettenden Afghanen erstellt.