Aufstieg

Salzburgs Boyband schafft Champions-League-Qualifikation

SOCCER - UEFA CL, Broendby vs RBS
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Die junge Salzburger Mannschaft wurde ihrer Favoritenrolle gegen Bröndby IF gerecht und qualifizierte sich nach einem Sieg im Rückspiel (2:1) abermals für die Gruppenphase.

Salzburg hat sich Mittwochabend zum dritten Mal in Folge für die Champions League qualifiziert. Österreichs Meister gewann im Playoff-Duell mit Bröndby IF nach dem Hinspiel (2:1) vergangene Woche auch das Rückspiel im Vorort von Kopenhagen mit 2:1. Tore von Benjamin Šeško (4.) und Brenden Aaronson (10.) sorgten früh für eine Entscheidung, Andreas Maxsös Anschlusstreffer blieb ohne Folgen (62.). Damit gehört Salzburg abermals dem elitären Kreis der 32 Mannschaften in der Königsklasse an, die Auslosung zur Gruppenphase erfolgt heute Abend (18 Uhr, live Sky) in Istanbul.

Schon im Vorfeld dieses Aufeinandertreffens hatte alles für Salzburg gesprochen. Während die letzte Niederlage des heimischen Branchenprimus in einem Pflichtspiel vom 21. April datiert (2:3 bei WSG Tirol), konnte Bröndby, immerhin amtierender dänischer Meister, keines seiner sieben Spiele in der laufenden Saison gewinnen. Zudem hatte sich im Hinspiel der Eindruck manifestiert, wonach Salzburg über weitaus mehr individuelle Klasse verfügt.

Im Hexenkessel cool geblieben

Und dennoch gab es Fragezeichen. Mit einem Durchschnittsalter von knapp über 22 Jahren schickte Trainer Matthias Jaissle (wenig überraschend) eine sehr junge und international unerfahrene Mannschaft auf den Rasen. Sie sah sich auch mit einem fanatischen Publikum konfrontiert, rund 25.000 Fans verwandelten das Bröndby Stadion in einen wahren Hexenkessel, der selbst routinierten Spielern Respekt abgerungen hätte.

Doch die Salzburger Boyband ließ all das kalt. Ausgerechnet der Jüngste am Feld, der 18-jährige Šeško, sorgte nach 200 Sekunden für einen Traumstart. Ein perfektes Zuspiel von Camara nahm der Slowene technisch makellos an und schloss mit dem nächsten Kontakt zum 1:0 ab. Beim zweiten Salzburger Treffer nur sechs Minuten später lieferte Šeško nach schwerem Fehler von Torhüter Hermansen den Assist für Aaronson (10.). Der US-Amerikaner hatte bereits im Hinspiel das 2:1 erzielt. Die Ambitionen der Dänen waren damit früh im Keim erstickt worden. Mit der Ausnahme eines Kopfballs von Greve in der 13. Minute – Wöber rettete auf der Linie – wurde der Außenseiter in Hälfte eins nie wirklich gefährlich.

Salzburg erwies sich anders als im Hinspiel (29:2 Schüsse) diesmal als äußerst effizient vor dem gegnerischen Tor. Einziger Kritikpunkt: Karim Adeyemi vergab kurz vor der Pause die große Chance auf das 3:0 (44.).
Salzburg kontrollierte dieses Spiel, für kurzfristige Unruhe sorgte einzig Bröndbys Anschlusstreffer durch Maxsö in der 62. Minute: Bei einem Freistoß passte die Zuordnung der Jaissle-Elf nicht, der Innenverteidiger konnte unbedrängt einköpfen. Ein Sturmlauf der Dänen blieb in der Folge dennoch aus, sie waren in ihren Möglichkeiten limitiert. Nach 94 Minuten jubelten Salzburgs Spieler über den wahr gewordenen Traum von der Champions League.

Das große Los

Bei der heutigen Auslosung wird Salzburg aus dem dritten von vier Töpfen gezogen. In Topf 1 winken Duelle mit Titelverteidiger Chelsea, Manchester City, Bayern oder Inter Mailand, Topf 2 hält Kaliber wie Real Madrid, Barcelona, Juventus, PSG oder Liverpool bereit. Prominentester Klub aus Topf 4 ist der AC Milan. Allein das Startgeld beträgt 15 Millionen Euro.

("Die Presse", Printausgabe 26.8.2021)

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