GDL

Deutsche Bahn: "Tarifverhandlungen führt man am Verhandlungstisch"

Ende des Lokfuehrer-Streiks bei der Deutschen Bahn - Koeln
Ende des Lokfuehrer-Streiks bei der Deutschen Bahn - KoelnAPA/dpa/Oliver Berg
  • Drucken

Beide Streiks seien völlig unnötig gewesen. Der Chef der Deutschen Bahn, Richard Lutz, forderte die GDL auf, zurück zum Verhandlungstisch zu kommen. Bei der Tariferhöhung und dem Corona-Bonus sei man sich bereits einig, lediglich die Laufzeit sei noch zu klären.

Die Deutsche Bahn (DB) will im Tarifkonflikt mit der Lokführergewerkschaft (GDL) kein neues Angebot vorlegen. "Die GDL versucht, den Charakter von Tarifverhandlungen zu verändern. Tarifverhandlungen führt man am Verhandlungstisch. Das gilt grundsätzlich in Deutschland, und es galt bislang auch bei der Bahn", sagte DB-Chef Richard Lutz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag). Er forderte den GDL-Vorsitzenden Claus Weselsky auf, vor neuen Streiks zu verhandeln.

"Wir sitzen am Verhandlungstisch, unsere Hand ist ausgestreckt, die Tür ist weit offen. Es liegt an Herrn Weselsky, jetzt einfach an den Tisch zu kommen und nicht draußen stehen zu bleiben und das gesamte Land lahmzulegen. Beide Streiks waren völlig unnötig."

Lediglich bei der Laufzeit liege man noch auseinander

Der Bahnchef drängte auf eine schnelle Lösung des seit 2020 schwelenden Tarifstreits. "Die Unterschiede in den Vorstellungen von Bahn und GDL sind überhaupt nicht so groß, als dass sie diese gravierenden Auswirkungen für die Mobilität der Menschen und die Versorgung der Wirtschaft rechtfertigen würden", sagte Lutz dem RND. Die GDL fordere 3,2 Prozent mehr Lohn und eine Corona-Prämie, die Bahn biete 3,2 Prozent mehr Lohn und eine Corona-Prämie. Lediglich bei der Laufzeit liege man noch auseinander.

GDL-Chef Weselsky hatte am Mittwoch weitere Arbeitskämpfe in Aussicht gestellt, sollte die Bahn kein verbessertes Tarifangebot vorlegen. Nach Zahlen der Bahn hatten sich insgesamt knapp 8500 Beschäftigte an dem Ausstand beteiligt. Die GDL sprach am Mittwoch von mehr als 10.000 Streikenden während des gesamten Zeitraums des Arbeitskampfes.

Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisierte, dass die DB kein neues Angebot vorlegen will. "Es ist nachvollziehbar, wenn die GDL dann fragt, worüber sie eigentlich verhandeln solle", sagte der Bundesvorsitzende Detlef Neuß dem RND. Dass die GDL die geforderte Prämie von 600 Euro nicht bekommen werde, sei allen klar. "Aber es wäre hilfreich, wenn die DB endlich selbst einen Vorschlag machen würde."

(APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.