Staatsbürgerschaft

6600 Pässe für Nachfahren von NS-Opfern

Österreichische Reisepässe
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Breites Interesse an Erwerb der Staatsbürgerschaft.

Wien. Seit 1. September 2020 können Nachkommen von Opfern des NS-Regimes mit ausländischer Staatsbürgerschaft per sogenannter Anzeige einfach die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten. Eine Novelle des österreichischen Staatsbürgerschaftsgesetzes machte das möglich.

16.598 solche Anzeigen seien bisher bei der zuständigen Wiener Magistratsabteilung eingelangt, erklärte das Außenamt nun. 6600 Fälle wurden demnach bisher positiv abgeschlossen. Von den knapp 16.600 „wurden 12.812 über die Vertretungsbehörden im Ausland übermittelt, ein Großteil davon aus Tel Aviv, London und aus den USA“, hieß es in einer Aussendung.

Rund 3000 Anzeigen seien direkt bei der Magistratsabteilung 35 (Einwanderung und Staatsbürgerschaft)eingereicht worden.
„Österreich hat mit dieser Initiative (. . .) ein weiteres Zeichen gesetzt, um dem Vergessen der Gräuel des NS-Regimes bewusst entgegenzuwirken und das Andenken an die unzähligen Opfer zu würdigen“, betonte das Außenministerium. Angekündigt wurde auch, dass gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde Wien ein Buch entstehen soll, das die Lebensgeschichten einiger der Nachkommen der NS-Opfer festhält.

„Einmaliger Brückenschlag“

Die Israelitische Kultusgemeinde zieht ebenso eine positive Bilanz zur seit einem Jahr leichter möglichen Vergabe der Staatsbürgerschaften an Nachfahren von NS-Opfern. „Die Restituierung der österreichischen Staatsbürgerschaft hat sich als einmaliger Brückenschlag der Republik zu den aus Österreich vertriebenen Opfern des Nationalsozialismus und deren Familien erwiesen, zumal die positive Resonanz aus aller Welt überwältigend ist“, erklärte der Präsident der Kultusgemeinde, Oskar Deutsch.

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