Regionalpolitiker im Norden Nigerias wollen Boko-Haram-Terroristen vergeben

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Der Teilstaat Borno plant eine Amnestie für 3.000 mutmaßliche Anhänger der Jihadistenmiliz, die sich selbst der Armee gestellt haben.

Politiker aus dem nordnigerianischen Teilstaat Borno haben angekündigt, 3.000 mutmaßlichen Anhängern der Terrormiliz Boko Haram vergeben zu wollen. Sie hatten sich ab Mitte August der Armee gestellt. Ziel sei es, sie wieder in ihre Heimatdörfer zu integrieren, berichten nigerianische Medien laut Kathpress am Montag. Diese Strategie war während einer Veranstaltung am Wochenende beschlossen worden, an der auch Religionsvertreter und die Zivilgesellschaft teilnahmen.

Die Wiedereingliederung ist an Bedingungen geknüpft. Unter anderem soll ein Deradikalisierungs- und Rehabilitationszentrum in Borno, wo die islamistische Terrorgruppe Boko Haram (etwa: Westliche Bildung ist Sünde) ihren Ursprung hat, geschaffen werden. Auch müssten die Kinder der mutmaßlichen Terroristen in die Schule geschickt und dort deradikalisiert werden. Allerdings gibt es Vorbehalte gegenüber der Initiative. Kritiker forderten, es müsse sichergestellt werden, dass alle Waffen abgegeben werden.

Auch in Kamerun hatten sich in den vergangenen zwei Wochen 900 Mitglieder gestellt. In den vergangenen Monaten hatte es schwere Kämpfe zwischen Boko Haram und der Miliz "Islamischer Staat in der Westafrikanischen Provinz" (ISWAP) gegeben, die sich 2016 abgespalten hatte. Der Anführer von Boko Haram, Abubakar Shekau, kam dabei ums Leben. Seitdem gilt die Gruppe als geschwächt.

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