Atomkraft

"Klimaziele ohne Atomkraft nicht erreichbar"

News conference on security and cybersecurity strategy at the EU headquarters in Brussels
News conference on security and cybersecurity strategy at the EU headquarters in BrusselsREUTERS
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Thierry Breton, EU-Kommissar für Binnenmarkt, Dienstleistungen und Verteidigung, warnt vor einem überhasteten Ausstieg aus der Atomenergie.

In einem Gespräch mit der „Presse“ und vier anderen europäischen Medien plädiert der für Dienstleistungen, den Binnenmarkt und Verteidigung zuständige EU-Kommissar dafür, den Ausstieg aus der Atomkraft zu bremsen. Andernfalls sei es für Europa unmöglich, bis zum Jahr 2050 netto keine Treibhausgase mehr auszustoßen. „Es gibt keinen Weg, das 2050-Ziel ohne Kernkraft zu erreichen. Keinen einzigen. Jeder, der etwas anderes sagt, hat unrecht“, erklärte Thierry Breton am Dienstag in Brüssel.

Das Vorhaben, in den kommenden drei Jahrzehnten klimaneutral zu werden, ist nicht nur eine politische Willensbekundung. Vor den Sommerferien legte die Europäische Kommission ein umfassendes Paket von Gesetzesvorschlägen vor, welches die Senkung der Treibhausgasemissionen um 55 Prozent bis zum Jahr 2030 ermöglichen soll (gemessen an den Emissionen im Jahr 1990). Dieses Etappenziel auf dem Weg zur Klimaneutralität soll unter anderem das Auslaufen des Verbrennungsmotors bis zum Jahr 2035 und seine Ersetzung durch Elektromotoren und den Wasserstoffantrieb einleiten. Beide Antriebsformen werden enorme zusätzliche Kapazitäten an elektrischem Strom erfordern, gab Breton zu bedenken. „Wie erzeugt man Wasserstoff? Mit Elektrizität. In Europa wird das an sich schon schwer genug. Um das Ziel für 2050 zu erreichen, werden wir die Stromproduktion verdoppeln müssen. Wir werden das, was wir jetzt schon an Windkraft haben, verzehnfachen müssen“, gab er zu bedenken.

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