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Fünftägiger Streik bei der Deutschen Bahn hat begonnen, Auswirkungen auf Österreich

German train drivers hold week-long strike in wage dispute with Deutsche Bahn
German train drivers hold week-long strike in wage dispute with Deutsche BahnREUTERS
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Bis voraussichtlich Dienstagfrüh müssen sich Bahnkunden auf Einschränkungen einstellen. Betroffen sind sowohl der Fern- als auch der Regionalverkehr.

Trotz eines neuen Angebots der Deutschen Bahn läuft seit dem frühen Donnerstagmorgen die dritte Streikrunde der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) im Personenverkehr. Der Arbeitskampf sei wie geplant um 2.00 Uhr angelaufen, teilte die Streikleitung der Gewerkschaft mit. Das Angebot des Konzerns wies die Gewerkschaft als inakzeptabel zurück. Bis voraussichtlich Dienstagfrüh müssen sich Reisende damit weiter auf starke Einschränkungen einstellen.

Betroffen sind sowohl der Fern- als auch der Regionalverkehr. Die Deutsche Bahn kündigte an, rund jeden vierten Fernverkehrszug fahren zu lassen. Im Regional- und S-Bahnverkehr soll es rund 40 Prozent des sonst üblichen Angebots geben.

Der Lokführer-Streik in Deutschland hat auch Auswirkungen auf Österreich. Die ÖBB sei sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr betroffen, wurde am Mittwoch mitgeteilt. "Da der nun angekündigte Streik deutlich länger ist als die beiden vorangegangenen, könnten die spürbaren Auswirkungen stärker ausfallen - das hängt aber vor allem davon ab, wo konkret gestreikt wird", räumte man bei den ÖBB am Mittwoch ein.

Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, bezeichnete das Angebot des Managements der Deutschen Bahn am Donnerstag in der ARD als "inhaltlich nicht annehmbar" und kündigte eine Fortsetzung des laufenden Streiks an. Die schlechte Nachricht für die Bahn-Kunden sei: "Der Streik geht weiter." Der Bahnführung warf er "Janusköpfigkeit" vor. Diese Haltung sei mit dem neuen Angebot offensichtlich geworden. Eigentliches Ziel des Managements sei es, die GDL loszuwerden. Weselsky ergänzte, die Gewerkschaft werde "natürlich" mit der Bahn weiter verhandeln.

Mit dem auf mehr als fünf Tage angesetzten Streik in der laufenden Tarifrunde bei der Bahn will die GDL ihren Forderungen nach insgesamt 3,2 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 28 Monaten Nachdruck verleihen. Die Deutsche Bahn hatte ursprünglich eine deutlich längere Laufzeit von rund 40 Monaten angestrebt. Mit dem neuen Angebot hat sie nun 36 Monate in Aussicht gestellt sowie eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro. Bereits am Mittwochnachmittag hatte der Arbeitskampf im Güterverkehr des Konzerns begonnen.

(APA/dpa)

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