Gefängnis

Sohn von Libyens Ex-Machthaber Gaddafi freigelassen

Archivbild von 2005: Saadi Gaddafi vor einem Bild seines Vaters, Muammar al-Gaddafi 
Archivbild von 2005: Saadi Gaddafi vor einem Bild seines Vaters, Muammar al-Gaddafi (c) APA/EPA
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Der momentane Aufenthaltsort von Saadi Gaddafi ist unbekannt. Spekuliert wird aber, dass der 47-Jährige Libyen bereits in Richtung Türkei verlassen hat.

Ein Sohn des libyschen Ex-Machthabers Muammar al-Gaddafi ist aus einem Gefängnis in der Hauptstadt Tripolis entlassen worden. Wie es am Sonntagabend aus libyschen Justizkreisen hieß, ist Saadi Gaddafi auf Empfehlung des Generalstaatsanwalts in Freiheit gesetzt worden. Zum Aufenthaltsort des 47-Jährigen gab es zunächst keine offiziellen Informationen. Lokalen Medien zufolge hat Gaddafis drittältester Sohn das Land bereits Richtung Türkei verlassen.

Dem Büro des Generalstaatsanwalts zufolge hatte dieser bereits "vor mehreren Monaten" die Freilassung des 47-Jährigen gefordert, "sobald alle erforderlichen Bedingungen erfüllt sind." Dem Mann stehe es frei, im Land zu bleiben oder auszureisen.

Drei von sieben Söhnen getötet

Saadi Gaddafi hatte während der Regierungszeit seines Vaters ein Playboy-Leben geführt. Er war im September 2011 in den Niger geflohen. Kurz darauf wurde sein Vater gewaltsam entmachtet und am 20. Oktober desselben Jahres getötet. Bei den Aufständen wurden insgesamt drei der sieben Söhne des Diktators getötet.

Im März 2014 wurde Saadi an Tripolis ausgeliefert. Libyens Behörden warfen ihm unter anderem vor, in den Versuch der gewaltsamen Niederschlagung der Revolte gegen seinen Vater verwickelt gewesen zu sein. Von dem Vorwurf des Mordes an einem Fußballtrainer im Jahr 2005 wurde der ehemalige Profifußballer und Sportfunktionär 2018 von einem Berufungsgericht in Tripolis freigesprochen.

Libyen ist seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 von gewaltsamen Konflikten und Machtkämpfen geprägt. Seit Anfang des Jahres ist eine Übergangsregierung im Amt, die Wahlen vorbereiten soll.

Gaddafis zweitältester Sohn, Seif al-Islam, der vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen gesucht wird, hatte Ende Juli Ambitionen auf das Amt des Präsidenten geäußert.

(APA/AFP)

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