Appell der Wirtschaft

Unternehmen fordern Rahmenbedingungen für Klimaschutz

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), mitte, im Austausch mit Unternehmensvertretern
Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), mitte, im Austausch mit UnternehmensvertreternAPA/HANS PUNZ
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Umweltschutzorganisationen und 250 Unternehmen richten Appell an die Regierung.

Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) hat am Dienstag Vertreter der Unternehmensinitiative "Appell der Wirtschaft" empfangen und sich ihre Anliegen angehört. Die gemeinsame Initiative von Umweltschutzorganisationen und rund 250 Unternehmen fordert von der Politik ein entschlossenes Handeln im Kampf gegen den Klimawandel und die Schaffung der dafür nötigen Rahmenbedingungen. Dazu gehören etwa neue Regelungen und Gesetze, die Unternehmen helfen, umweltfreundlich zu wirtschaften.

"Es muss Schluss sein mit dem uralten Vorurteil, dass Umweltschutz und Wirtschaft ein Gegensatz sind. Die ökosoziale Transformation hat begonnen", sagte Kogler nach dem Treffen. Europa und Österreich müssten aber schneller handeln und ihren Vorsprung in Bereich der Umwelttechnologie nicht verspielen, denn bei künstlicher Intelligenz und IT werde man China und die USA nicht mehr überholen. Es seien aber nicht nur die Bundesregierung, sondern auch die Bundesländer und die Gemeinden gefordert. Das sehen auch viele in der Wirtschaft so, sagte Kogler.

"Wir befinden uns mitten in der Klimakrise", warnte Hanna Simons, stellvertretende Geschäftsführerin und Programmleiterin von WWF Österreich. "Wir müssen fundamentale Änderungen setzen" und die Wirtschaft krisensicher aufstellen. Die Unternehmen erwarten sich von der Politik "Klarheit und Verlässlichkeit". Es brauche wirksame Lenkungsmaßnahmen wie ein Klimaschutzgesetz, ein ökosoziales Steuersystem und ein Energieeffizienzgesetz.

"Dass sich was ändern muss, ist den Unternehmen schon längst klar", bekräftigte auch Agnes Zauner, Geschäftsführerin von Global 2000. Es würden nur oft die Rahmenbedingungen fehlen. Die Transformation biete Chancen, die man ergreifen sollte.

Remi Vrignaud, Vorstandsvorsitzender der Allianz Österreich, forderte unter anderem Steueranreize für nachhaltige Veranlagungen und Hildegard Aichberger, Vorstand der Oekostrom AG, verlangte "politischen Rückenwind", um die Energiewende zu schaffen.

Karl Ochsner, Geschäftsführer von Ochsner Wärmepumpen, bezeichnete den Klimaschutz als Chance, Hunderttausende neue Jobs zu schaffen. Die Industrie sei ein zentraler Partner im Kampf gegen den Klimawandel, denn sie entwickle die nötige Technologie. Alle Unternehmen hätten unterschiedliche Voraussetzungen, "aber es geht darum, dass wir alle gemeinsam marschieren."

(APA)

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