"San Giovanni Addolorata"

Hackerangriff auf eines der größten Krankenhäuser in Rom

Erneut kam es zu einer Ransomware-Attacke auf eine Gesundheitseinrichtung in Rom.

Erneut wurde Italien Opfer eines Hackerangriffs. Nachdem Anfang August die Impf-Plattform in der mittelitalienischen Region Latium angegriffen wurde, steht nun das Krankenhaus "San Giovanni Addolorata", eines der größten in Rom, still. Durch einen Virus wurde das Telekommunikationssystems beeinträchtigt, teilte das Spital mit. Die Polizei leitete Ermittlungen ein. Gegenüber italienischen Meldungen bestätigte das Krankenhaus, dass es sich um eine Ransomware-Attacke handelt, also Hacker zur Freigabe der Daten Lösegeld fordern.

"Wir arbeiten hart daran, alle Funktionen so schnell wie möglich wiederherzustellen und die Kontinuität der Krankenhausversorgung zu gewährleisten", hieß es in der Erklärung des Spitals. Seit Montagmorgen arbeiten IT-Techniker daran, das System wiederherzustellen.

Es ist nicht der erste derartige Angriff in der Region: Im August waren die Webseite und andere Portale der mittelitalienischen Region Latium mit der Hauptstadt Rom, darunter das Buchungsportal für Impfungen, von einem Cyberangriff lahmgelegt worden. Hacker griffen die IT-Systeme des Unternehmens an, das die Covid-19-Impftermine verwaltet. Dabei kamen zu großen Verzögerung beim Impfprogramm.

Die Angriffe werden immer mehr zum Politikum: Die Regierung von Premier Mario Draghi will Italiens Cybersicherheit stärken. So entsteht die Nationale Agentur für Cybersicherheit (NCA), an deren Spitze der Informatik-Experte Roberto Baldoni stehen wird. 300 IT-Experten sollen dafür von Beginn an arbeiten, in fünf Jahren sollen es 1000 sein. Digitalisierung und Cybersicherheit sind ein Eckpfeiler des mit 200 Milliarden Euro aus Brüssel finanzierten Wiederaufbauprogramms "Recovery Plan", mit dessen Umsetzung die Regierung im Juli begonnen hat.

Kritik kommt von Giancarlo Righini, und dem FdI-Kandidat für den Stadtrat Federico Rocca: „Die Hacker-Attacke sorgt für gravierende Folgen für die Bürger, die wieder einmal einen hohen Preis für ein schlechtes und lückenhaftes Gesundheitssystem zu bezahlen haben. Deshalb klingen auch die Worte des Regionalen Kabinettschefs wie Hohn, der heute wieder einmal versucht hat, die Bürger zu beruhigen und ihnen zu versichern, dass die regionalen Services bald wieder aufgenommen werden können."

(APA/DPA)

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