Umfrage

Deutschland glaubt weniger an sich als andere

Archivbild. Ob Deutschland seine beste Zeit auch im Fußball hinter sich habe, war nicht Teil der Umfrage.
Archivbild. Ob Deutschland seine beste Zeit auch im Fußball hinter sich habe, war nicht Teil der Umfrage.REUTERS
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Die meisten Deutschen denken, die beste Zeit ihres Landes sei vorbei. Der Rest Europas sieht das nicht so.

Das deutsche Selbstvertrauen ist im Keller. 52 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass die goldenen Zeiten ihres Landes vorbei sind. Ihr Blick in die eigene Zukunft fällt deutlich pessimistischer aus als im Rest Europas. So glauben nur 21 Prozent der Schweden und Dänen, dass Deutschland seien beste Zeit hinter sich habe. Einzig Österreich bewertet die Aussichten für das Nachbarland genauso düster wie die Deutschen selbst. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das European Council on Foreign Relations (ECFR) in zwölf EU-Staaten durchführen ließ.

(c) Die Presse

Interessant ist auch, in welchen Bereichen Deutschland in Europa eine effiziente Führungsrolle in der EU attestiert wird. 36 Prozent der Befragten vertrauen den Deutschen, die wirtschaftlichen und finanziellen Interessen Europas zu verteidigen. 35 Prozent gestehen dies der Regierung in Berlin beim Eintreten für Demokratie und Menschenrechte zu. In Verteidigungsfragen vertrauen nur 27 Prozent der Befragten den Deutschen. Beim Umgang mit den Großmächten USA (25 %), Russland (20 %) und China (17 %) glauben noch weniger, dass Deutschland europäische Interessen im Sinn hätte.
Angst vor Deutschland blitzt in der Umfrage nicht auf. Kaum jemand hat ein Problem damit, dass eine Deutsche die EU-Kommission führt. Und auch die scheidende Bundeskanzlerin, Angela Merkel, erfreut sich vergleichsweise großer Beliebtheit. Auf die hypothetische Frage, wen sie lieber als EU-Präsidentin hätten, sprechen sich 41 Prozent der Befragten für Merkel und nur 14 für den französischen Präsidenten, Emmanuel Macron, aus. In der ganzen Untersuchung schimmert durch, dass man von Deutschland erwartet, eine Führungsrolle zu übernehmen.

(Red.)

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