Infektionsgeschehen

Corona-Ampel auf Rot: Salzburg ist Hochrisiko-Zone

Niedrig blieb vergangene Woche die Zahl der Tests - mit Ausnahme Wiens. Hier kommt der PCR-Test besonders oft zum Einsatz.
Niedrig blieb vergangene Woche die Zahl der Tests - mit Ausnahme Wiens. Hier kommt der PCR-Test besonders oft zum Einsatz.(c) Getty Images (Carsten Koall)
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Erstmals seit vielen Wochen ist mit Salzburg wieder ein Bundesland Österreichs in der "roten Zone" angelangt. Das bedeutet, es herrscht sehr hohes Risiko, sich mit Corona zu infizieren.

Auch wenn der Anstieg der Corona-Infektionen moderat ist, geht es im ganzen Land nach oben. Das bildet sich auch auf der Corona-Ampel ab. Erstmals seit vielen Wochen ist mit Salzburg wieder ein Bundesland in der "roten Zone" angelangt. Das heißt, im Bundesland herrscht sehr hohes Risiko, sich mit Corona zu infizieren. Die übrigen Länder sind wie der Gesamtstaat mit Ausnahme des Burgenlands, wo mittleres Risiko und damit Gelb gilt, orange, es gibt also hohes Risiko.

Das Burgenland ist auch bei der risikoadjustierten Sieben-Tages-Bilanz, die neben der Fallzahl auch Faktoren wie Alter der Patienten bemisst, als einziges Bundesland unter dem Wert von 100 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner. Salzburg hat mit 223,3 hauchdünn vor Wien (223,1) den schlechtesten Wert. Bei der für die Farbgebung nun wichtigen Risikozahl ist Salzburg als einziges Land über 100 und daher rot. Wien ist mit 91,5 auch schon gefährdet. Auf der anderen Seite sind Kärnten und die Steiermark nur knapp über der Grenze zum mittleren Risiko.

„Durchimpfungsrate noch nicht hoch genug"

"Die Begründung der Ampelkommission ist die hohe Inzidenz in Salzburg. Dazu kommt, dass die Durchimpfungsrate noch nicht ausreichend hoch ist und die Aufklärungsquote im Contact Tracing verbessert werden sollte", erklärte Robert Sollak von der Landessanitätsdirektion Salzburg. "Dazu wäre aber eine bessere Mitwirkung der Kontaktpersonen notwendig. Diese hält sich jedoch mittlerweile in Grenzen."

In der Ampel-Kommission wird indes gefordert, die Medienkampagne zur Steigerung der Impfbereitschaft dringend fortzuführen. Es gebe Belege, dass fehlende Aufklärung ein relevanter Grund für mangelnde Impffreude sei. Zudem empfiehlt die Kommission, bei weiter steigenden Fallzahlen frühere Präventionsmaßnahmen wieder einzuführen, geht dabei aber nicht ins Detail. Schließlich wird eine Antikörperstudie unter Einbindung von Kindern und Jugendlichen eingemahnt, um die Treffsicherheit künftiger Prognoserechnungen zu erhöhen.

Viele PCR-Tests in Wien

Niedrig blieb vergangene Woche die Zahl der Tests mit Ausnahme Wiens, wo auf 100.000 Einwohner rund 54.000 Tests kamen. Zudem wird in der Bundeshauptstadt besonders oft der verlässlichere PCR-Test angewandt. Dies dürfte ein Hinweis darauf sein, warum in Wien die Zahl der asymptomatischen Fälle mit 54 Prozent weit über dem Bundesschnitt von 36 Prozent liegt. Die anderen Länder sind im Test-Bereich bei 30.-40.000 - Ausnahme Tirol mit nur noch knapp 12.000. Abgeklärt wurden 63 Prozent der Infektionsfälle.

Die höchste Inzidenz hatte zuletzt Krems/Donau mit gut 346 vor Braunau mit 336. Gesamt lagen rund 15 Gemeinden über einer Inzidenz von 200. Der Bezirk Jennersdorf im Südburgenland hat mit rund 29 den besten Wert.

Ausreise-Kontrollen auch hin Krems?

Dennoch dürften in Krems-Stadt nicht in absehbarer Zeit Ausreisekontrollen eingeführt werden, wie dies in Braunau ab Samstag, 0.00 Uhr, der Fall ist. Die Inzidenz ist zwar noch höher als in den oberösterreichischen Bezirk, ebenso aber auch die Quote der Vollimmunisierten. Laut dem Hochinzidenz-Erlass des Bundes, auf dem die Maßnahme in Braunau basiert, ist bei einer höheren Impfquote auch der Schwellenwert für die Inzidenz höher, ab dem die Ausreise-Testpflicht eingeführt wird. Diese Gefahr sieht das Gesundheitsministerium vorläufig für Krems nicht, ebenso wenig für andere Bezirke in Österreich.

(APA)

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