Die Nachfrage nach Wohneigentum ist zwar ungebrochen, aber Kredite könnten bald teurer werden. Zudem bereiten sich die Aufseher auf Eingriffe vor.
Kaum ein Bereich der Wirtschaft polarisiert derzeit so stark wie Immobilien. Viele Menschen wurden in den Lockdowns und im Home-Office mit ihrer Wohnsituation konfrontiert und haben beschlossen, sich nach größeren Wohnungen oder Einfamilienhäusern im Grünen umzusehen. Andere wissen wegen der niedrigen Zinsen nicht, wohin mit ihrem Ersparten und investieren in Vorsorgewohnungen. Professionelle Immobilienentwickler und -investoren haben Österreich ohnehin schon längst für sich entdeckt. Das treibt die seit Jahren steigenden Wohnungspreise noch zusätzlich – und macht jene nervös, die Überhitzungen erkennen und verhindern sollten.
„Eigentum ist hoch im Kurs. Das spiegelt sich auch in der Kreditnachfrage wider“, sagt Reinhard Karl, Kommerzkundenvorstand der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien bei der Präsentation des Wohnimmobilienreports 2021. Im vergangenen Jahr sei das Finanzierungsvolumen um 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die hohe Nachfrage hat sich im ersten Halbjahr fortgesetzt und das Volumen um weitere 6,7 Prozent erhöht, sagt Karl.