Olympia-Boykott

Neureuther: "Druck auf IOC erhöhen wegen Winterspielen in Peking"

APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Felix Neureuther hat mit Blick auf einen möglichen Boykott der Winterspiele in Peking 2022 eine gemeinsame Haltung von Politik und Sportverbänden gefordert. „Peking hätte von mir nicht den Zuschlag erhalten!"

München. Deutschlands ehemaliger Skistar Felix Neureuther hat mit Blick auf einen möglichen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking im kommenden Jahr eine gemeinsame Haltung von Politik und Sportverbänden gefordert. Organisationen wie der Deutsche Olympische Sportbund sollten "viel größeren Druck auf das IOC ausüben, um zu zeigen, dass sie mit den Werten, die solche Spiele vermitteln, nicht einverstanden sind", sagte der 37-Jährige in einem gemeinsamen Interview der "Süddeutschen Zeitung" und der "Augsburger Allgemeinen".

Wenn der DOSB "mit Rückendeckung der Bundeskanzlerin" die Spiele in Peking boykottiere, weil in China etwa Menschenrechte nicht eingehalten würden, "dann hätte das schon eine andere Dimension", ergänzte Neureuther. Im Sommer hatte das Europaparlament aufgrund der Menschenrechtslage zu einem diplomatischen Boykott der Spiele in Peking aufgerufen. Er wäre für einen Boykott zu haben, sagte Neureuther. "Ich würde aber verstehen, wenn sich andere Sportler total dagegen wehren." Sie dürften nicht die Leidtragenden sein.

Eine gemeinsame Haltung von Politik, DOSB und Athleten in dieser Frage könne eine der Herausforderungen für den neuen DOSB-Präsidenten sein, der Anfang Dezember gewählt werden soll. Er selbst habe "in Kenntnis der derzeitigen Verbandsstrukturen" kein Interesse an dem Posten, sagte Neureuther. "Wenn ich das Gefühl habe, ich könnte wirklich etwas zum Positiven verändern - dann wäre ich dabei."

Flamme ab 18. Oktober

Soeben ist die Olympische Flamme der Sommerspiele in Tokio erloschen, schon kennt man den Zeitpunkt der nächsten Entzündung: Ohne Zuschauer wird am Schauplatz des alten Olympia in Griechenland am 18. Oktober die Flamme feierlich entzündet, schon am nächsten Tag macht sie sich auf die Reise nach China. Dies haben griechische Offizielle am Freitag bekanntgegeben.

Das Feuer wird traditionell mit dem Licht der Sonnenstrahlen und dank eines parabolischen Spiegels am Schauplatz der alten Olympischen Spiele entzündet. Dieses Mal wird es allerdings nicht die übliche sechstägige Staffel in Griechenland geben. Auch im alten Olympiastadion wird es keine Fans geben. Die Flamme wird noch in die Akropolis von Athen gebracht, ehe sie in einer kurzen Zeremonie an die Veranstalter der Spiele in Peking übergeben wird.

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