Vor 2017 kannte ihn kaum einer, nun ist Thomas Stelzer eine der zentralen Figuren der Kurz-ÖVP. Wiewohl er auch immer ein wenig die Distanz wahrt.
Routiniert spult Thomas Stelzer seinen ersten Wahlkampf als Spitzenkandidat ab. Ein freundliches Wort hier, ein Scherz da, ein Selfie dort. Beim Weinfest in Pasching schaut er nicht nur beim eigenen Stand, sondern auch bei jenem von FPÖ und SPÖ vorbei. Beim Genusspfad vor dem Linzer Dom sagt ein Standler zu ihm – und deutet zum Kollegen nebenan: „Zwei Stimmen haben Sie jetzt gewonnen. Weil Sie so sympathisch sind.“ Eine Mutter stellt Stelzer ihre dreijährige Tochter vor: „Sie ist ein großer Fan.“ Auf dem Weg durch die Linzer Innenstadt kommt Stelzer auch am Wahlkampfstand der KPÖ vorbei. Auch da gibt sich Stelzer betont freundlich, „Wie geht's?“, fragt er im Vorübergehen. „Es geht gut. Auch ohne Rassismus. Merken Sie sich das für das nächste Mal!“, sagt der KPÖ-Mann. Stelzer lächelt es weg.
Thomas Stelzer geht mit verschmitztem Dauerlächeln durch diesen Wahlkampf. Wie überhaupt durch sein politisches Leben bisher. Es ist gewissermaßen sein Markenzeichen. Wenn es den Begriff „smart“ noch nicht gäbe, für den oberösterreichischen Landeshauptmann hätte er erfunden werden können. Kritik an ihm, die es im Land, vonseiten der Opposition, sehr wohl gibt, lässt er mehr oder weniger abprallen. Den Eindruck, dass ihm das irgendwie nahegeht, hat man nicht.