Russland

Putins Zauberformel für die Duma-Wahlen ging auf

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Die russischen Parlamentswahlen waren peinlich genau orchestriert. Die Kreml-Partei erhielt, wie gewünscht, knapp unter 50 Prozent. Zugelassen waren nur Systemparteien.

Es hat sich erfüllt, was der Kreml vor der Wahl des russischen Parlaments gewünscht hatte. Russische Politologen hatten diesem Wunsch den Namen „45/45-Formel“ gegeben. Die Partei „Einiges Russland“, die Machtbasis von Russlands Präsident Wladimir Putin, sollte 45 Prozent der Stimmen erhalten, die Wahlbeteiligung ebenfalls bei 45 Prozent liegen. Mögen da auch die staatsnahen Umfrageinstitute die Zustimmung für die Regierungspartei bei unter 30 Prozent gesehen haben.

Das Ziel ist erreicht: Nach der Auszählung von 90 Prozent der Wahlzettel liegt „Einiges Russland“ bei mehr als 49 Prozent, die Wahlbeteiligung bei genau 45 Prozent. Der Generalsekretär der Partei sprach bereits am Sonntagabend von einem „sauberen und ehrlichen Sieg“, die Wahlkommissionsleiterin bescheinigte der Partei am Montagmorgen eine Zweidrittelmehrheit. In der Wahlzentrale von „Einiges Russland“ riefen die Anhänger begeistert „Putin, Putin“.

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