SPD

Kevin Kühnert, die Macht der Jusos und der Linksdrall

Britta Pedersen / dpa
  • Drucken

Der frühere Juso-Chef hat die Jugendorganisation als Machtfaktor etabliert und einen Boom losgetreten, der sich nun im Parlament widerspiegelt.

Am Spreeufer vor dem Reichstag herrschte großer Andrang. Die Juso-Kandidaten für den Bundestag hatten sich mit dem Spitzenkandidaten verabredet. Jede und jeder wollte für ein Einzelfoto mit Olaf Scholz posieren, und der Vizekanzler setzte sein nimmermüdes Schmunzeln auf.
Mit Genugtuung verfolgte derweil Kevin Kühnert die Szene im Herzen Berlins. Mit 15 Jahren ist er bereits in die SPD eingetreten, seit Jahren gilt der 32-Jährige als Galionsfigur des linken Flügels – und dennoch ist er ein Newcomer im Parlament, wie 47 Altersgenossen aus dem Juso-Lager, die den Sprung letztlich geschafft haben.

Erst Anfang des Jahres hat Kühnert den Vorsitz der Jungsozialisten an Jessica Rosenthal abgegeben. Die 28-jährige Lehrerin aus Bonn zieht nun mit ihm als Neo-Abgeordnete in den Bundestag ein. Dem Strategen Kühnert ist indessen die Juso-Welt zu klein geworden. Er wollte sich ganz der großen Berliner Bühne widmen, auf der er inzwischen eine fixe Größe ist – als gefragter Talkshow-Gast, Takt- und Stichwortgeber des politischen Diskurses in Deutschland.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.