Volkstheater

Gerhart Hauptmann als Expressionist: "Einsame Menschen"

Nikolaus Ostermann
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Viele Köche bei der Inszenierung dieses frühen, fast vergessenen Dramas aus der Zeit des Naturalismus: Sie funktioniert. Irgendwie.

Als das lange neunzehnte Jahrhundert langsam zu Ende ging, regierten im Welttheater unter anderen einige Titanen aus dem Norden. Vor allem Henrik Ibsen übte mit Wirklichkeitstreue harte Gesellschaftskritik. Gerhart Hauptmann, damals noch dem Naturalismus zugetan, hat von dem Norweger viel gelernt. Das zeigen bereits die Stücke des Twens, wie zum Beispiel sein drittes, „Einsame Menschen“. Dessen Uraufführung war 1891 kein Erfolg, aber zu spüren ist darin bereits viel Potenzial. Im Jahr danach waren „Die Weber“ fertig (und wurden in Berlin polizeilich prompt verboten). Und prompt ging's bergauf. Es erschien der Hauptmann, den man bis heute kennt.

Was soll man nun vom Wiedersehen mit solch einem Frühwerk hoffen? Das Volkstheater hat ein fast vergessenes, thesenhaftes Beziehungsdrama, das heutzutage auch als Freidenker-Komödie gelten könnte, ausgegraben und gründlich durchgelüftet, wie die Premiere am Mittwoch in Wien erwies.

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