In Großbritannien fehlen allerorts Arbeitskräfte. Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich mit dem Durchschnitt der EU-Länder niedrig. Doch die Gründe dafür sind wenig erbaulich.
Immer wenn es in Großbritannien eine Krise gibt, haben die Witzbolde Hochsaison. Nachdem derzeit 100.000 Lastwagenfahrer fehlen und die Auswirkungen immer schmerzhafter spürbar werden, kursiert momentan in den sozialen Netzwerken eine Fotomontage, die Boris Johnson und Queen Elizabeth im Gespräch zeigt. Dabei sagt der Premierminister zu der greisen Monarchin: „Gnädige Frau, Sie sind doch damals im Krieg Lastwagen gefahren . . .?“
Die Krise um die fehlenden Lastwagenfahrer macht allein wegen ihrer gravierenden Folgen Schlagzeilen. „Ob es sich um Treibstoff, Lebensmittel, Kleidung oder sonst etwas handelt – alles bringt bei uns der Lkw“, sagt Rod McKenzie vom Frächterverband. In den Supermärkten bleiben immer mehr Regale leer. Panikkäufe haben die meisten Zapfsäulen des Landes in der vergangenen Woche zum Austrocknen gebracht. Verzweifelt gesuchte Lkw-Lenker bekommen mittlerweile bis zu 70.000 Pfund Jahresgehalt angeboten – das Doppelte ihres bisherigen Durchschnittssalärs.
