Einst Eiergroßhändler, beliefert Brenntag heute 185.000 Kunden weltweit mit Chemikalien aller Art. Aufgrund der starken Konjunktur wurde die Prognose kürzlich erneut angehoben. Die Aktie wird vom Sprung in den DAX getrieben.
Wien. Es ist wie ein Ritterschlag: Am 20. September wurde die bisher im MDAX notierende Aktie der Brenntag-Gruppe im Zuge der DAX-Reform und Erweiterung von 30 auf 40 Unternehmen in die oberste Liga des deutschen Aktienindex aufgenommen. Das Echo in der Finanz-Community war sehr positiv, Händler sprachen von einem Imagegewinn. Der Aufstieg ist aber auch eine Herausforderung: Jetzt matcht sich Brenntag mit deutschen Bluechips wie SAP, Linde und Siemens – und einem weiteren Aufsteiger, Airbus.
Aber das Papier des Weltmarktführers beim Handel mit Chemikalien und Inhaltsstoffen ist nicht nur deshalb auch für Anleger interessant. Das Unternehmen mit Sitz in Essen hat aufgrund der anhaltend robusten Geschäftsentwicklung erst vor Kurzem die Prognose für das laufende Jahr erneut angehoben. Zuletzt hatte CEO Christian Kohlpaintner im Juli die Erwartungen revidiert. Er rechnet nun mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) von 1,26 bis 1,32 Milliarden Euro. Zuvor war von 1,16 bis 1,26 Mrd. Euro die Rede. Die Steigerung ist zum einen organischem Wachstum, zum anderen dem Effizienzsteigerungs- und Transformationsprogramm „Project Brenntag“ geschuldet, das der seit Anfang 2020 an der Spitze stehende Kohlpaintner aufgesetzt hat. Es soll die Kosten reduzieren und die Rentabilität erhöhen. Überdies profitiert das Unternehmen von der anziehenden Weltkonjunktur. Die Nachfrage nach Chemikalien und Zusatzstoffen ist in vielen Branchen hoch, die Preise ebenso. Das spiegeln auch die guten Geschäftszahlen von Chemiekonzernen wie der BASF wider.