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Energiekosten steigen 2022

(c) imago images/Steinach (Sascha Steinach via www.imago-images.de)
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Spätestens bis zum ersten Quartal des kommenden Jahres werden die Anbieter ihre Preise deutlich anpassen, glaubt Durchblicker.

Wien. Die stark gestiegenen Großhandelspreise für Gas und Strom werden Privathaushalte und Betriebe bald zu spüren bekommen. Das Vergleichsportal durchblicker.at rechnet für 2022 mit einem Anstieg der Energiekosten bis zu einem Viertel. Grundversorger und kleinere Anbieter werden die Preise im vierten Quartal 2021 und im ersten Quartal 2022 „signifikant nach oben anpassen“, sagt durchblicker-Geschäftsführer Reinhold Baudisch.

In den vergangenen 14 Tagen seien bereits fast 200 Tarife von Energieversorgern erhöht worden. Für einen Durchschnittshaushalt in Österreich mit einem Jahresverbrauch von 4000 kWh Strom und 15.000 kWh Gas könnten laut Schätzung des Tarifvergleichsportals die jährlichen Energiekosten von 2010 Euro im Jahr 2021 auf 2501 Euro im kommenden Jahr steigen.

„Das ist kein Grund zur Panik, für einkommensschwache Haushalte nach der Coronakrise aber eine signifikante Belastung“, so Baudisch.

Durch einen Wechsel vom Grundversorger zum günstigsten Alternativanbieter lässt sich für einen Durchschnittshaushalt bei Gas heuer eine Einsparung von 308 Euro erzielen, bei Strom sind es 213 Euro. Bei dem Tarifvergleichsportal verzeichnet man derzeit „einen beispiellosen Wechselboom“. Die Zahl der Energiekunden, die über das Vergleichsportal ihren Anbieter wechseln, habe sich allein binnen einer Woche verdoppelt und ein neues Rekordhoch erreicht. Für die Vermittlung bekommt die Plattform eine Provision vom Anbieter im mittleren zweistelligen Euro-Bereich.

Laut einer aktuellen Umfrage des Vergleichsportals haben seit der Liberalisierung des Strommarkts in Österreich vor 20 Jahren rund 30 Prozent der Haushalte ihren Anbieter gewechselt. „Österreicher sind tendenziell Wechselmuffel“, so Baudisch.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.10.2021)

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