Von Bundespräsident Alexander Van der Bellen abwärts nahm die halbe österreichische Staatsspitze an der Eröffnung der neuen Länderausstellung im früheren NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau teil.
Block 17 im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau, ein Backsteinbau, im düsteren Inneren ein schlichter Raum, 500 Quadratmeter groß. Das Flackern der Bilder, von Videoprojektoren an die kahlen Wände geworfen, erhellt die düstere ehemalige Häftlingsunterkunft. Über einer matt leuchtenden Vitrine das Poesiealbum von Elfriede Balsam, daneben die Reisekostenabrechnung eines nationalsozialistischen Polizisten, penibel eingereicht. Opfer und Täter aus Österreich, sie sind in dieser neuen Länderausstellung gleichermaßen präsent.
Elfriede Balsam überlebte Auschwitz nicht. Sie wurde ermordet in dieser Todesfabrik – so wie mehr als eine Million Menschen. 18.000 bis 20.000 Österreicher und Österreicherinnen wurden nach Auschwitz deportiert. 17.591 von ihnen sind namentlich bekannt. 13.222 Juden waren darunter, 2559 Roma und Sinti sowie 200 politisch Verfolgte. Nur ungefähr 1500 kamen mit dem Leben davon.