Kolonialzeit

Das wahre „Jenseits von Afrika“

Die Plantagenbesitzerin Tania Blixen als Krankenschwester (aus dem Film „Jenseits von Afrika“ mit Meryl Streep als Tania).
Die Plantagenbesitzerin Tania Blixen als Krankenschwester (aus dem Film „Jenseits von Afrika“ mit Meryl Streep als Tania).Impress / United Archives / pict
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Karen (Tania) Blixen kennt man durch ihre teils fiktiven Erinnerungen und einen berühmten Film. Doch wie war ihr wahres Leben auf der ostafrikanischen Farm?

Katholische Missionare brachten Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur ihren Glauben, sondern auch die Kaffeebohne ins ostafrikanische Hochland, in das Gebiet, das man damals Massai-Land nannte und das später Kenia hieß. Es war seit 1895 ein britisches Protektorat und weitgehend unerforscht. Die Briten bauten hier die wohl sinnloseste und kostspieligste Bahnlinie der Epoche, die Uganda Railroad führte durch ein fast gänzlich unbewohntes Gebiet, Wüsten, Hochebenen, moskitoverseuchte Urwälder und Sümpfe, von Mombasa über Nairobi nach Uganda zum Victoriasee, der wegen seiner Tsetsefliegen berüchtigt war. 32.000 indische Kulis wurden für das monströse Projekt angeheuert, zehn Prozent starben während der Arbeit. Kein Wunder, dass man die wahnwitzige Linie später „Lunatic Express“ nannte.

Eigentlich war der Hunger der Briten nach Land nach der Eroberung von Südafrika, Ägypten, dem Sudan und Somaliland gestillt, doch man wollte den übrigen Europäern im allgemeinen Wettlauf, dem „Scramble for Africa“, nicht ganz Ostafrika überlassen. Der Imperialismus hatte sein Eigenleben. Es war eine Frage des Prestiges, zumal die Deutschen bereits Tanganjika mit dem Kilimandscharo besaßen – angeblich ein Geburtstagsgeschenk von Queen Victoria an ihren Neffen Kaiser Wilhelm. Daher griffen die Briten nun nach dem landschaftlich schönen kenianischen Hochland mit seinen ungefähr drei Millionen Bewohnern. Es galt bald als Eldorado der Zeit.

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