Einst selbstverständlich, heute selten: die Mehlschwalbe.
Gartenkralle

Mehlschwalbe: Glücksbringer in Not

Die Mehlschwalbe ist der Vogel des Jahres 2022, was ein ausgezeichneter Anlass ist, um eine größer angelegte Aktion für den Schutz der Flugkünstler anzuregen.

Es gab zwei Arten von Bauern im Dorf, und es war einfach, sie zu unterscheiden. Die einen, die wir nicht mochten und oft fürchteten, hieben mit langen Nussstangen so lang auf die Schwalbennester ein, bis nur noch das Echo lehmiger Halbmonde an den Wänden hing. Die anderen, zum Glück in der Überzahl, ließen die schönen Flieger in Ruhe, und nur auf solchen Höfen verkehrten wir: Wo die Nester in langen Reihen unter den Vorsprüngen klebten und die Stallfenster offen standen, damit die Schwalben aus und ein fliegen konnten, war es auch für Kinder besser sein.

Die Kühe, die Fliegen und die Schwalben. Die erste Brut ausgeflogen, und schon wieder neue Eierchen in den Nestern, Betasten, auch vorsichtiges, streng verboten. Warme Sommerabende, Heu und Schmalzbrot mit Knoblauch im staubigen Hof, während drinnen die Melkmaschine summte und die Schwalben durch die Luken flogen. Über dem Eingang zum Stall war ein Brett montiert, zum Schutz vor allzu viel Glück von oben. Es war schön. Die Welt schien warm und in glatter Ordnung wie ein frisch gelegtes Hühnerei. Es gab Dinge, auf die unbedingt Verlass war.

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