Rohstoffe

Ölpreise setzen Höhenflug fort

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Der Preis für die Nordseesorte Brent lag zwischenzeitig auf dem höchstem Stand seit drei Jahren.

Die Ölpreise haben ihren Höhenflug zum Beginn der neuen Handelswoche fortgesetzt. Die Notierungen für Rohöl aus der Nordsee und aus den USA erreichten in der Früh jeweils mehrjährige Höchststände, nachdem sie bereits in der vergangenen Woche Mehrjahreshochs erreicht hatten. Der Preis für die Nordseesorte Brent lag am Montagvormittag zwischenzeitig bei 86,04 Dollar (74,16 Euro) pro Fass und damit auf dem höchsten Stand seit drei Jahren.

Seit mittlerweile acht Wochen legen die Ölpreise tendenziell zu, angetrieben durch die Sorge der Investoren vor einem zu geringen Angebot vor den Wintermonaten. Die Lockerung der Pandemie-Restriktionen schüre die Nachfrage, schreiben die Analysten der ANZ Bank. Außerdem wechselten Stromversorger verstärkt zu Erdöl als Energieträger, da Kohle und Gas sehr teuer seien.

Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete in der Früh 85,80 US-Dollar. Das waren um 94 Cent mehr als am Freitag. Am Vormittag stieg der Preis bis auf 86,04 Dollar, ein Fass war damit so teuer wie zuletzt vor drei Jahren.

Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,24 Dollar auf 83,52 Dollar. Zuvor kletterte die Notierung in der Früh bis auf 83,73 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit 2014.

Sorge vor Angebotsdefizit wächst

Während sich führende Industriestaaten vom Konjunktureinbruch in der Coronakrise erholen, verstärkt sich am Ölmarkt die Sorge vor einem Angebotsdefizit. Vor allem haben die Anleger einen Mangel an Erdgas im Blick, der zur Folge hat, dass sich die Nachfrage nach Erdöl zum Betrieb von Kraftwerken erhöht hat. Vor diesem Hintergrund wird von Experten ein weiterer Anstieg der Ölpreise nicht ausgeschlossen.

Getrieben durch die hohen Ölpreise ist Diesel an Tankstellen in Deutschland laut ADAC so teuer wie noch nie. Auch Benzin nähert sich einem Höchststand an. Beim Diesel wird dies zudem durch die herbsttypische hohe Nachfrage nach Heizöl verstärkt. Der in Deutschland seit Jahresbeginn geltende Kohlendioxid-Preis von 25 Euro pro Tonne sorgt für einen zusätzlichen Aufschlag von rund 6 bis 8 Cent je Liter.

Auch in Österreich wirken sich die hohen Ölpreise bereits an den Zapfsäulen aus, Höchststände bei den Preisen für Diesel und Benzin seien hierzulande allerdings noch nicht erreicht, so eine Spritpreis-Expertin des ÖAMTC am Montag auf APA-Anfrage. Der ÖAMTC empfiehlt jedenfalls, Preise zu vergleichen und günstigere Tankstellen anzufahren. Damit spare man einerseits sofort Geld beim Tanken, andererseits übe man so auch Druck auf teurere Tankstellen aus, ihre Preise zu senken.

(APA)

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