Klima

US-Geheimdienste warnen vor Klimakrise

In weniger ruhige Fahrwasser sehen die US-Geheimdienste die Weltgemeinschaft rudern. Der Grund: die Klimakrise.
In weniger ruhige Fahrwasser sehen die US-Geheimdienste die Weltgemeinschaft rudern. Der Grund: die Klimakrise. REUTERS
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Das Klimaziel des Pariser Abkommens wird verfehlt, US-Interessen werden durch die Klimakrise beeinträchtigt: Das ist die Schlussfolgerung eines Berichts des „National Intelligence Council“.

Die US-Geheimdienste schlagen Alarm. Die Plattform aller 17 US-Sicherheitsdienste hat erstmals einen separaten Bericht zur Klimakrise erstellt: „Climate Change and International Responses – Increasing Challenges to US National Security Through 2040“. Darin werden die Auswirkungen der Klimakrise auf die weltweiten US-Interessen abgeschätzt.

  • Es gibt drei Kern-Schlussfolgerungen: Geopolitische Spannungen werden sehr wahrscheinlich zunehmen, zumal Länder über die Frage nach der Haupt-Verantwortung für die Klimakrise aneinander geraten werden. Wer hat die Haupt-Kosten zu tragen, wie schnell hat dies zu geschehen? Der Streit um die dafür nötigen Ressourcen werde zunehmen.
  • Schlussfolgerung Nummer zwei: Die zunehmend deutlicheren physikalischen Folgen der Klimakrise werden grenzüberschreitende, geopolitische Krisenherde entstehen lassen, zumal die Staaten ihre Interessen sichern wollen.
  • Und Nummer drei: Die Wissenschaft zeige, dass die Folgen der Klimakrise am stärksten in Ländern des globalen Südens bemerkbar werden, die am allerwenigsten in der Lage sind, aus eigener Kraft Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das werde „in einigen Fällen Herausforderungen für die diplomatischen, wirtschaftlichen, humanitären und militärischen Ressourcen der USA“ darstellen.
  • Territorial machen die Geheimdienste vor allem Mexiko, Mittelamerika, die Nordhälfte Südamerikas, weite Teile Afrikas und Asiens als Opfer eines deutlich heißeren Klimas aus. Als regelrechte Hotspots für die US-Militärs sind Burma, Indien Pakistan, Afghanistan, Äthiopien und Zentralafrika sowie Kolumbien, Nikaragua, Honduras und Guatemala aangführt. Hohes Konfliktpotential sieht der Bericht schließlich durch das Abschmelzen der Arktis und im Kampf um die Rohstoffe mit der Volksrepublik China.

Die Einschätzungen gehen von der Annahme aus, dass bis 2030 die Erwärmung der weltweiten Durchschnittstemperatur 1,5 Grad Celsius übersteigen werde. Das steht für die Autoren des Reports außer Zweifel: „Die globalen Temperaturen sind seit vorindustriellen Zeiten (1850, Anm.) um 1,1 Grad Celsius gestiegen und werden bis 2030 mit hoher Wahrscheinlichkeit („most likely“) um das Jahr 2030 um weitere 0,4 Grad steigen.“

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