Jan Marsalek war Vorstand von Wirecard.
Ermittlungen

Marsalek und seine Clique der Verdächtigen

Wirecard-Manager Jan Marsalek schmiedete in Österreich ein Netzwerk aus Politikern und Nachrichtendienstlern, gegen dessen Akteure in vielen Affären ermittelt wird: Von gefeuerten Diplomaten, geleakten Geheimdokumenten, Belastungszeugen in der BVT-Affäre und Fluchthilfe für einen gesuchten Verbrecher.

Jan Marsalek wollten viele Menschen nah sein. Immerhin war der flüchtige Wirecard-Vorstand eines der erfolgreichsten Österreich-Exportprodukte des letzten Jahrzehnts. Anziehend mysteriös war der charmante Wiener in seinem Slimfit-Anzug. Marsalek seinerseits liebte das Abgründige, Macht, Geheimnisse und Geheimdienste. Er suchte die Nähe zu deren Protagonisten. Diese wechselseitige Faszination hat in Österreich ein Netzwerk geschmiedet, deren Akteure seit Jahren für Skandale und internationalen Gesichtsverlust sorgen.

Jüngster Aufreger: Johannes Peterlik wurde mit Schimpf und Schande aus dem Außenamt bugsiert. Einmalig in der Geschichte des Ressorts. Peterlik wurde unter FPÖ-Ministerin Karin Kneissl zum mächtigsten Diplomaten in ihrem Haus. Mit dem Regierungswechsel zu Türkis-Grün räumte er 2020 den Generalsekretär-Stuhl wieder und verließ das Land, um Botschafter in Jakarta (Indonesien) zu werden. Als er im September für einen Heimatbesuch einreiste, nahmen ihm die Ermittler Handy und Laptop und ab. Der Grund: Peterlik soll die geheime Formel des russischen Nervengiftes Nowitschok verraten haben.

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