Osterfestspiele

Christian Thielemanns aufregendes Wagner-Semifinale

Christian Thielemann
Christian Thielemann (c) OFS/Matthias Creutziger
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Pandemiebedingt fand das Salzburger Festival diesmal im Herbst statt: Statt Karfreitagszauber gab es „Götterdämmerung“.

Es sind, man kann es gar nicht oft genug wiederholen, die vorletzten Salzburger Osterfestspiele für Christian Thielemann und seine Staatskapelle Dresden. Der Herr Landeshauptmann hat beschlossen, das von Herbert von Karajan begründete Festival, das dank des Engagements Thielemanns wieder zu einer besonderen Größe im internationalen Festspiel-Reigen geworden ist, in die Hände des Regietheater-PR-Agenten Nikolaus Bachler zu legen.

Was wir damit verlieren, war am Sonntagabend nicht nur im Festspielhaus, sondern via Ö1 live auch in aller Welt zu hören: Mit einem Wagner-Konzert demonstrierten die Dresdner und Thielemann, wo die Musik-Götter wohnen und was es bedeutet, wenn ihnen die Stunde der Dämmerung schlägt. Was die Werke des Bayreuthers betrifft, steht Thielemann heute unantastbar an der Spitze, hat sich eine Souveränität gegenüber dem Notentext erarbeitet, die ihm ermöglicht, die Idee vom Musikdrama ohne Bühne, nur mit klanglichen Mitteln zu realisieren, wie Wagner sie wohl vorschwebte: In einem großen symphonischen Bogen erzählt das Orchester die Geschichte, jede seelische Nuance der handelnden Figuren wird von Takt zu Takt in den mannigfachen Motiv-Verwandlungen hörbar.

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