Facebook Papers

Patagonia ruft zum Facebook-Boykott auf

Outdoor-Marke Patagonia boykottiert Facebook
Outdoor-Marke Patagonia boykottiert Facebook(c) Getty Images (Scott Olson)
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Bereits letztes Jahr zog das Patagonia Anzeigen von sämtlichen Facebook-Plattformen zurück. Jetzt fordert das Outdoor-Label andere Marken zum Boykott der Medienkonzerns auf.

Mark Zuckerberg hofft wohl, dass das Umtaufen seines Konzerns und die damit verbundene Aufruhr um sein „Metaverse“ von Details, die aus den sogenannten „Facebook Papers“ hervorgehen, ablenken. So ganz funktioniert das allerdings nicht. Erst kürzlich rief der CEO der Outdoor-Bekleidungsmarke Patagonia, Ryan Gellert, zum Werbe-Boykott des Konzerns auf. Er wolle so Facebook - oder eben Meta - dazu drängen, seine Plattform zu verbessern. „Wir glauben, dass Facebook eine Verantwortung hat, sicherzustellen, dass seine Produkte keinen Schaden anrichten, und bis sie das tun, wird Patagonia weiterhin jede Werbung zurückhalten“, sagte Gellert gegenüber dem Nachrichtensenders CNN.

CEO Gellert fordert Branchenkolleginnen und -kollegen dazu auf, sich anzuschließen und „Facebook dazu zu bewegen, den Menschen und den Planeten dem Profit vorzuziehen.“ Schon im Juni 2020 hat Patagonia alle bezahlten Werbungen auf Facebook-Plattformen gestoppt und sich damit in eine Liste von Unternehmen eingereiht, die dasselbe taten. Grund dafür waren laut Angabe der Marke „die Hassreden und Fehlinformationen über den Klimawandel und unsere Demokratie“, die auf diversen Plattformen zu finden seien. Man werde am Boykott festhalten bis sich etwas ändere, so Gellert.

Grund für die scharfe Kritik

Der Aufruf seitens der Outdoor-Brand kam, nachdem sich siebzehn US-Nachrichtenorganisationen zusammengeschlossen und damit begonnen hatten, Artikel basierend auf den Facebook Papers zu veröffentlichen. Dabei handelt es sich um einen Fundus von hunderten internen Dokumenten, die etwa Einblicke in die mangelnde Moderation von Inhalten seitens Facebook geben. Wie Frances Haugen, eine ehemalige Mitarbeiterin, erklärt, werde Menschenhandel, Fake-News und psychische Probleme unter Jugendlichen seit Jahren wissentlich ignoriert, wenn nicht sogar noch gefördert - auch das geht aus besagten Dokumenten zum Teil hervor.

„Die internen Facebook-Dokumente, die in den letzten Wochen veröffentlicht wurden, haben deutlich gemacht, dass sie den irreparablen Schaden kennen, den ihr Mangel an Verantwortlichkeit ihren drei Milliarden Nutzerinnen und Nutzern zufügt, und die zersetzenden Auswirkungen, die das auf die Gesellschaft selbst hat", so Gellert. Er geht davon aus, die Führungskräfte des Konzerns wüssten, welche Schritte unternommen werden könnten, um den Schaden zu mindern, „doch haben sie es wiederholt versäumt, all das zu reformieren.“ 

(evdin)

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