Automobilindustrie

BMW verdient trotz Chipflaute mehr

FILE PHOTO: A logo of German luxury carmaker BMW is seen in Munich
FILE PHOTO: A logo of German luxury carmaker BMW is seen in MunichREUTERS
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Der deutsche Autohersteller profitierte im vergangenen Quartal von starkem Abschneiden der Finanzdienstleistungssparte und von hohen Gebrauchtwagenpreisen.

Der deutsche Autobauer BMW hat im vergangenen Quartal den Engpässen bei Elektronikchips zum Trotz deutlich mehr Gewinn eingefahren. Zwar rechnet der Konzern damit, dass ihn die schwierige Situation bei den Halbleitern über dieses Jahr hinaus beschäftigen wird - derzeit kann BMW aber die negativen Auswirkungen auf Produktion und Absatz dank guter Neu- und Gebrauchtwagenpreise mehr als wettmachen.

Analysten hatten bereits einen Gewinnanstieg in den Monaten Juli bis September einkalkuliert, aber nicht in der nun erreichten Größenordnung. Die BMW-Aktie stieg am Vormittag in der DAX-Spitzengruppe um ein halbes Prozent auf den höchsten Stand seit Juli. BMW hatte bereits Ende September die Prognose für die wichtige Autosparte erhöht und dabei von einem insgesamt positiven Umfeld berichtet, woraus Anleger bereits ihre Schlüsse zum dritten Quartal ziehen konnten. Das Papier hat heuer allerdings in toto deutlich weniger zulegen können als die direkten Rivalen von Daimler und Volkswagen.Unter dem Strich stieg der Überschuss im dritten Quartal im Jahresvergleich um über 42 Prozent auf 2,58 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern am Mittwoch in München mitteilte. Grund war unter anderem ein starkes Abschneiden der Finanzdienstleistungssparte, die von hohen Gebrauchtwagenpreisen profitiert.

Engpässe sorgen für steigende Preise

Die Branche hat zwar derzeit damit zu kämpfen, die Versorgung mit Elektronikchips sicherzustellen. Das liegt vor allem an zwischenzeitlichen Coronalockdowns in Asien, wo große Chipfertiger produzieren. Aber auch die Engpässe im Welthandel sorgen für Probleme, weil Häfen ausgelastet und Schiffskapazitäten knapp und teuer sind. Doch das eingeschränkte Angebot an Autos sorgt bei hoher Nachfrage in der Konjunkturerholung für steigende Verkaufspreise. BMW sprach von "verbesserter Preisdurchsetzung" und von einem vorteilhaften Produktmix - soll heißen: Die Kunden greifen auch vermehrt zu teureren Autos wie etwa SUV.

Im Konzern erwirtschaftete BMW vor Zinsen und Steuern einen Gewinn von 2,88 Milliarden Euro, mehr als von Analysten geschätzt. Der Konzernumsatz legte trotz gesunkener Auslieferungszahlen um 4,5 Prozent auf 27,5 Milliarden Euro zu.In den drei Monaten Juli bis September hatte BMW um rund zehn Prozent weniger Autos ausgeliefert als im Vorjahr - womit BMW aber deutlich besser dastand als die Rivalen von Mercedes und Audi.

In zwei Jahren will BMW 25 elektrifizierte Modelle anbieten, 13 davon vollelektrisch. Der Absatz von reinen Batteriefahrzeugen soll bis 2025 jährlich im Schnitt um mehr als 50 Prozent steigen. BMW-Chef Oliver Zipse hat die Elektrostrategie des Konzerns zuletzt etwas nachgeschärft. Große Profiinvestoren aus den USA haben angesichts verschärfter Emissionsvorgaben vor allem die Marschrichtung von Autobauern bei Elektroautos im Blick.

(APA)

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