Arbeitsmarkt

248.000 offene Stellen: Wirtschaftsbund fordert Reform des Arbeitslosengeldes

APA/BKA/CHRISTOPHER DUNKER
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Offenbar gibt es in Österreich mehr als doppelt so viel freie Stellen als gedacht. Der ÖVP-Bund drängt auf eine Reform des Arbeitslosengeldes, um mehr Menschen in die Beschäftigung zu bringen.

Der ÖVP-Wirtschaftsbund hat mithilfe von Software alle Stelleninserate in Österreich gezählt und kommt zu dem Ergebnis, dass mehr es mehr als doppelt so viele offene Stellen gibt als die AMS-Statistik ausweist. "Es gibt keinen Mangel an Jobmöglichkeiten, vielmehr leiden unsere Betriebe unter einem Arbeitskräftemangel, das Wirtschaftswachstum wird gebremst und der Aufschwung nach Corona gefährdet", schlussfolgerte Wirtschaftsbund-Generalsekretär Kurz Egger am Donnerstag.

Laut Wirtschaftsbund weist das Arbeitslosenservice (AMS) mit 112.155 offenen Stellen per Ende Oktober nur einen Teil der tatsächlich offenen Stellen aus. Wenn man die relevanten Online-Jobportale mitzählt und um Duplikate bereinigt, würden sich laut Wirtschaftsbund rund 248.000 offene Stellen ergeben. Die Erklärung: Wenn Mitarbeiter gesucht werden, werden Stellenanzeigen online inseriert, diese aber nicht immer dem AMS gemeldet.

Reformierung des Arbeitslosengeldes gefordert

Der Wirtschaftsbund leitet daraus ab, dass es faktisch so viele Arbeitslose wie offene Stellen gebe. Der Wirtschaftsbund drängt deshalb darauf, die Arbeitslosenversicherung zu reformieren, um mehr Menschen in Beschäftigung zu bringen. Dem ÖVP-Bund schweben strengere Zuverdienstgrenzen, ein mit der Zeit sinkendes Arbeitslosengeld und längere Fahrzeiten zum Arbeitsort vor.

Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) will das Arbeitslosengeld bis Anfang nächsten Jahres reformieren. Die Details sind noch offen. Der grüne Koalitionspartner zeigte sich zuletzt verhalten. Wie der grüne Sozialsprecher Markus Koza diese Woche sagte, seien Arbeitslose schon jetzt stark armutsgefährdet.

(APA)

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