Josef Jöchl stellt sich lieber auf einer Bühne vor als auf einer Party.
Kabarett

Josef Jöchl: Im Herzen ein ewiges Landei

Der schwule Comedian Josef Jöchl hatte mit seinem politisch korrekten Stand-up-Club PCCC mehr Erfolg als erwartet. Jetzt spielt er sein erstes Soloprogramm.

Wenn der Komödiant Jack Lemmon (alias Jerry, alias Daphne) in „Some Like It Hot“ die Frauenperücke abnimmt, um sich seinem Verehrer gegenüber als Mann zu outen, reagiert der bekanntlich mit einem Spruch, der seither in den Kanon alltäglicher Kleinniederlagen eingegangen ist: „Nobody’s perfect.“ Mit Billy-Wilder-Komödien hat der Tiroler Josef Jöchl nicht auf Anhieb viel zu tun, aber unterhaltsam ist auch er, sehr sogar. Im spielarmen Corona-Erstjahr konnte er mit einem Kabarettsolo debütieren. Es läuft unter dem Titel „Nobody“, was die Wilder-Reminiszenz erklärt, und hat irgendwie auch etwas mit gescheiterten Plänen gemeinsam.

„Etwas Lustiges hat ja oft etwas mit Fehlleistungen zu tun“, erzählt Jöchl. Comedy und/oder Kabarett, die sortenreine Trennung juckt uns hier nicht, sei für ihn eine schöne Methode geworden, um zufrieden auf sein Leben schauen zu können, auch wenn es einmal nicht so rennt. „Mit vielen Dingen bin ich schon kapital gescheitert, was mit Comedy vielleicht genauso ist, aber dass ich mir meinen eigenen lustigen Schluss daraus ziehe, das kann mir trotzdem keiner nehmen. Wie heißt es doch so schön: ‚Comedy Is Tragedy Plus Time‘.“ An sein Scheitern glaubt das „Kulturmagazin“ jedenfalls nicht, mehr aber daran, dass es eine dieser Premieren war, die ein normales Jahr und die normale Aufmerksamkeit verdient hätten.

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