Manöver

Militärübung von Russland und Belarus: Zwei Fallschirmjäger tot

KAZAN, RUSSIA - NOVEMBER 12, 2021: A Mil Mi-24 helicopter takes part in the final stage of the Unbreakable Brotherhood
KAZAN, RUSSIA - NOVEMBER 12, 2021: A Mil Mi-24 helicopter takes part in the final stage of the Unbreakable Brotherhoodimago images/ITAR-TASS
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Das Manöver nahe der polnischen Grenze kostet zwei Soldaten das Leben. Die EU zeigte sich besorgt über Berichte von russischen Truppenbewegungen in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze. Zwei russische Jets wurden über der Nordsee abgefangen.

Belarus und Russland haben gemeinsame Militärübungen nahe der polnischen Grenze bekanntgegeben. Das belarussische Verteidigungsministerium begründete am Freitag auf Telegram die Übungen mit Fallschirmjägern beider Länder mit der "Zunahme militärischer Aktivität" nahe der belarussischen Grenze. Die Übungen kosteten zwei russische Fallschirmjäger das Leben.

Die beiden Männer seien nach einem "plötzlichen starken Windstoß" auf dem Boden aufgeschlagen, teilte das russische Verteidigungsministerium am Freitagabend nach Angaben der Agentur Interfax mit. "Trotz der Bemühungen der Ärzte starben die beiden russischen Soldaten an ihren Verletzungen." An der Übung hatten sich demnach insgesamt rund 250 russische Fallschirmjäger beteiligt.

Die EU hatte sich zuvor besorgt über Berichte von russischen Truppenbewegungen in der Nähe der russisch-ukrainischen Grenze gezeigt. "Wir beobachten die Situation weiter, und die Informationen, die wir bisher gesammelt haben, sind eher beunruhigend", sagte der Sprecher des Auswärtigen Dienstes der EU, Peter Stano, am Freitag in Brüssel. In Zusammenarbeit mit Partnern wie den USA und Großbritannien "sind wir bereit, gegebenenfalls weitere Schritte zu prüfen".

USA melden „ungewöhnliche Aktivitäten"

Die USA hatten am Donnerstag von Moskau Aufklärung über "ungewöhnliche" Aktivitäten der Armee im Grenzgebiet zur Ukraine gefordert. US-Außenminister Antony Blinken warnte Russland vor einem "schwerwiegenden Fehler" und bekräftigte die Unterstützung der USA für die "Souveränität, Unabhängigkeit und die territoriale Integrität" der Ukraine.

Die ukrainische Armee kämpft seit der russischen Annexion der Krim 2014 gegen pro-russische Separatisten im Osten des Landes. Der Westen wirft Russland vor, die Separatisten zu unterstützen, was die Regierung in Moskau bestreitet.

Im März hatte Russland bei einem massiven Truppenaufmarsch tausende Soldaten, schwere Militärausrüstung, Marineschiffe und Luftwaffenflugzeuge nahe der ukrainischen Grenze und in der Region der annektierten Krim-Halbinsel zusammengezogen.

Die Truppenbewegungen nährten Befürchtungen, dass es zu einem russischen Einmarsch in die Ukraine kommen könnte. Nach Wochen erklärte Moskau das angebliche Manöver schließlich für beendet und zog seine Soldaten wieder ab.

Kampfjets in Nato-Zone eingedrungen

Belgische Kampfjets haben am Freitag außerdem zwei russische Bomber über der Nordsee abgefangen. Die beiden Maschinen vom Typ Tupolew Tu-160 seien ohne Benachrichtigung in den Nato-Luftraum eingedrungen, für dessen Überwachung die Niederlande zuständig sind, teilte das niederländische Verteidigungsministerium am Abend mit.

Die belgischen F-16-Maschinen hätten die russischen Flugzeuge daraufhin in eine von Großbritannien betreute Zone eskortiert, wo Jets der Royal Air Force die Überwachung übernahmen.

"Es kommt von Zeit zu Zeit vor, dass russische Flugzeuge in den Nato-Luftraum eindringen, ohne sich zu identifizieren", erklärte das niederländische Verteidigungsministerium weiter.

Die Beziehungen zwischen Russland und den Niederlanden sind vor allem durch den Abschuss des Malaysia-Airlines-Flugs MH17 von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine im Jahr 2014 belastet. Die meisten der 298 Todesopfer waren Niederländer.

(APA/dpa)

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