Rückschlag

Immer mehr deutsche Firmen umgehen Frauenquote

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Durch Umwandlung in eine europäische Aktiengesellschaft: Bereits 14 SE-Konzerne im deutschen Leitindex DAX.

Immer mehr deutsche Unternehmen nutzen einem Medienbericht zufolge die Umwandlung ihrer Rechtsform in eine Europäische Aktiengesellschaft (SE), um die paritätische Mitbestimmung in Aufsichtsräten und gesetzliche Frauenquoten zu umgehen. Dies berichten die Zeitungen Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Studie des Instituts für Mitbestimmung und Unternehmensführung (IMU) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.

Demnach gibt es aktuell 424 deutsche SE-Unternehmen, darunter 107 mit mehr als 2.000 Mitarbeitern. "Vier von fünf dieser großen SE vermeiden die paritätische Beteiligung im Aufsichtsrat", wird die Studie zitiert. "Damit sind aktuell mehr als 300.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer betroffen, die Tendenz ist seit Jahren steigend."

Durch die Erweiterung des Dax auf 40 Mitglieder seien nun 14 SE-Konzerne im wichtigsten Börsenindex vertreten, heißt es in dem Bericht. Doch nur noch vier davon hätten noch einen paritätisch besetzen Aufsichtsrat: Allianz, BASF, E.ON und SAP. "Die meisten Unternehmen gehen den Schritt, um die Mitbestimmung in Aufsichtsräten zu umgehen", wird IMU-Experte Sebastian Sick zitiert. "Sie schließen damit zugleich die Anwendung der Frauenquote in Aufsichtsräten und Vorständen aus."

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