Bayern

Alarmstufe Rot: Hilferuf aus dem Fenster

Hinter jedem rot beleuchteten Fenster liegt ein Intensivpatient
Hinter jedem rot beleuchteten Fenster liegt ein IntensivpatientRomed Klinikum Rosenheim
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Beide Intensivstationen im Klinikum Rosenheim leuchten in der Nacht Rot. Eine Signalfarbe mit der die Spitalsangestellten mit der Außenwelt kommunizieren: „Die Kliniken sind an der absoluten Belastungsgrenze, es werden dringend Pflegekräfte gebraucht.“

Es ist Abend im Klinikum Rosenheim, in Bayern. Mit dem abendlichen Schichtwechsel geht auch ein Farbwechsel der Beleuchtung auf den beiden Intensivstationen einher. Alle LED-Beleuchtungen in Intensivzimmern werden auf Rot geschalten, dass von außen beinahe alle Fenster des Spitals rot leuchten.

Es ist ein Hilferuf der Krankenhausbelegschaft, ein Versuch mit der Außenwelt zu kommunizieren. Denn die Intensivstationen sind mit Coronapatienten gefüllt.

„Absolute Belastungsgrenze“

"Das ist ein Hilferuf nach außen. Die Kliniken sind an der absoluten Belastungsgrenze und es werden dringend Pflegekräfte und Intensivärzte gebraucht, die uns unterstützen", teilt der kaufmännische Leiter des Klinikums Max von Holleben mit. Er bittet um Bewerbungen.

Ursprünglich waren die farblich veränderbaren Beleuchtungen in den Zimmern für die Unterstützung von therapeutischen Behandlungen eingebaut worden. Nun spiegeln die Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte so die prekäre Situation auf den streng abgeriegelten Stationen nach außen wieder, mit einer bewussten Alarmfarbe. Der Landkreis Rosenheim hat aktuell eine Sieben-Tages-Inzidenz von 1356. Weit über dem aktuellen deutschen Durchschnitt von etwa 440.

Patienten mit schweren Verläufen wurden teilweise bereits aus Bayern ausgeflogen, etwa nach Hamburg. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CDU) tritt für eine bundesweite Impfpflicht in Deutschland ab 1. Jänner ein. „Wir brauchen eine Impfpflicht, und zwar so schnell wie möglich."

(Red.)

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