Weihnachtsfeier

Briten zürnen wegen Weihnachtsfeier im strikten Lockdown

APA/AFP/ADRIAN DENNIS
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Ein Video bringt den britischen Premier Boris Johnson unter Druck.

London. Am 18. Dezember 2020 fand eine Christmas Party in Downing Street 10 statt, der „mehrere Dutzend“ Teilnehmer beiwohnten, wenn auch nicht der Premierminister selbst. Das berichten mehrere Zeugen in britischen Medien. Wein und Snacks seien offeriert worden, und man habe sich mit Gesellschaftsspielen unterhalten. „Es war ein Covid-Albtraum“, sagte eine Quelle gegenüber dem „Daily Mirror“.

Boris Johnson entschuldigte sich am Mittwoch und behauptete, er habe nichts von der Party gewusst. Zuvor hatte er gesagt, dass „keine Regeln gebrochen wurden“. Ein Video vom 22. Dezember 2020 hatte die Regierung tief in die Bredouille gebracht. Es ist ein Mitschnitt einer Probe-Pressekonferenz, in der das Medienteam des Premierministers scherzhaft überlegt, wie es reagieren soll, falls die Presse von der Party erfährt.

Johnson wird als Risiko gesehen

„Ich habe Berichte auf Twitter gesehen, dass es am Freitag ein Weihnachtsfest in Downing Street gab, stimmen diese Berichte?“ will ein Regierungsberater, der einen Journalisten imitiert, im Scherz von der Pressesprecherin Allegra Stratton wissen.

Fast ein Jahr lang wusste niemand davon – umso heftiger ist jetzt die Entrüstung in der Bevölkerung. Das Video sei wie „eine Kugel in die Brust“, sagte Saleyha Ashan, deren Vater im Dezember an Covid erkrankte und später starb. Auch viele Parteikollegen verlieren langsam die Geduld mit Johnson: Er werde zunehmend als ein Risiko gesehen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.12.2021)

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