Film

Wie Digitalkino unsere müden Sinne schärft

Digitale LED-Kulissen (hier im Einsatz bei der „Star Wars“-Serie „The Mandalorian“) könnten sich demnächst als Industriestandard durchsetzen.
Digitale LED-Kulissen (hier im Einsatz bei der „Star Wars“-Serie „The Mandalorian“) könnten sich demnächst als Industriestandard durchsetzen.Disney/ILM/Lucasfilm
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Die Pandemie hat die seit Jahrzehnten laufende Digitalisierung des Filmwesens endgültig besiegelt. Man sollte ihre Schattenseiten nicht unterschlagen – aber auch ihre Vorzüge nicht unter den Scheffel stellen. Ein vorsichtiger Lobgesang.

Thema: Lichtblicke

Auf die Gefahr hin, wie ein Kulturpessimist zu klingen: Man kann den Sonnenseiten der Kino-Digitalisierung schwerlich das Wort reden, ohne deren Schattenseiten zumindest ein Stück weit im Blick zu behalten. Allzu unbedacht würde man sonst in die Jubelgesänge einstimmen, die zu Beginn der digitalen Wende von einer übereifrigen Filmindustrie intoniert wurden (und bis heute nachhallen).Wir suchen in diesem Themenschwerpunkt nach Momenten, Geschichten und Modellen, die den lebensnotwendigen Optimismus erlauben, in einer Zeit, in der Pessimismus durch die Pandemie allgegenwärtig ist.

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Das Digitale mache alles besser, hieß es da. Die Technik billiger, effizienter, praktikabler. Filmkultur demokratischer, offener, inklusiver. Ihre Bilder schöner, schärfer, spektakulärer. Als die Streaming-Welle Fahrt aufnahm, versprachen uns die Anbieter erst recht das Blaue vom Himmel: Alles, was das Cineastenherz begehrt, werde künftig auf Abruf bereitstehen. Unser Unterhaltungswunsch sei den Internet-Fernsehdiensten Befehl. Vorbei die Zeiten gepfefferter Preise für Silberscheiben in Plastikmüllpackung!

Die Kehrseiten dieser Medaille blieben diskret verdeckt. Mittlerweile scheinen sie deutlich durch. Zwar haben Digitaltechnologien tatsächlich mehr Menschen ermöglicht, Filme zu machen. Doch wie man sie unter die Leute bringt, ist eine andere Frage: Vom verschärften Wettbewerb um unsere „Screen Time“ profitieren vor allem die Monopolisten – und solche, die es noch werden wollen.

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